Politik

Rohrbomben-Angriff im April Anklage wegen Anschlags auf Japans Regierungschef

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Sicherheitskräfte überwältigten kurz nach dem Angriff Ryuji K.. Der Mann wurde nun angeklagt.

Sicherheitskräfte überwältigten kurz nach dem Angriff Ryuji K.. Der Mann wurde nun angeklagt.

(Foto: via REUTERS)

Knapp ein Jahr nach dem tödlichen Attentat auf den ehemaligen Regierungschef Japans, Shinzo Abe, wird auch einer seiner Nachfolger Ziel eines Anschlags: Der amtierende Ministerpräsident Fumio Kishida übersteht eine Attacke mit einer Rohrbombe unverletzt, der mutmaßliche Täter wird nun angeklagt.

Nach einem Rohrbomben-Angriff während eines Wahlkampfauftritts von Ministerpräsident Fumio Kishida im April ist in Japan ein Mann wegen versuchten Mordes angeklagt worden. Gegen den 24-jährigen Ryuji K. sei Anklage erhoben worden, sagte eine Sprecherin des Bezirksgerichts in Wakayama. K. war im April festgenommen worden, nachdem er eine Rohrbombe auf den Regierungschef geworfen hatte. Kishida blieb bei der Attacke unverletzt, zwei Personen waren leicht verletzt worden.

Nach dem Angriff auf Kishida hatte die Polizei in der Wohnung des Beschuldigten mutmaßliches Schießpulver sowie rohrähnliche Gegenstände und Werkzeug gefunden. K. schwieg seit seiner Festnahme, wie der Rundfunksender NHK berichtete. Berichten zufolge wurde er vor seiner Anklage drei Monate lang psychiatrisch untersucht. Vor seiner Tat hatte er die Regierung wegen des Mindestalters für Kandidaturen bei Wahlen in Japan verklagt. Nun kam die Staatsanwaltschaft zu dem Schluss, dass der Angeklagte bereit sei für einen Prozess - und die Bombe tödliche Folgen hätte haben können.

Der Vorfall ereignete sich weniger als ein Jahr nach der Ermordung des früheren Ministerpräsidenten Shinzo Abe. Auf Abe war damals während einer Wahlkampfveranstaltung geschossen worden. Der zum Tatzeitpunkt 41-Jährige Tetsuya Yamagami war sofort nach dem tödlichen Angriff auf Abe von Sicherheitskräften überwältigt worden, wenig später gestand er die Tat. Im Januar dieses Jahres war gegen Yamagami Anklage erhoben worden. Das japanische Gesetz erlaubt bei Mord die Todesstrafe, üblicherweise wird sie jedoch nur für mehrfache Morde verhängt. Yamagami könnte im Falle einer Verurteilung damit eine lebenslängliche Freiheitsstrafe drohen.

Quelle: ntv.de, ter/AFP

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