Politik

Schmerzen und abgemagert Anwalt fürchtet um Nawalnys Leben

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Nawalny im Mai letzten Jahres bei einem Gerichtstermin, an dem er nur per Videoschalte teilnehmen konnte.

Nawalny im Mai letzten Jahres bei einem Gerichtstermin, an dem er nur per Videoschalte teilnehmen konnte.

(Foto: IMAGO/ITAR-TASS)

Im Sommer 2020 überlebt Alexej Nawalny knapp einen Giftanschlag. Inzwischen verbüßt Putins bekanntester Gegner eine mehrjährige Haftstrafe. Sein Anwalt fürchtet, dass er dort für immer mundtot gemacht werden soll.

Der in Russland inhaftierte Kremlgegner Alexej Nawalny ist Aussagen seines Anwalts zufolge erneut schwer erkrankt. Am vergangenen Wochenende habe wegen der heftigen Magenschmerzen sogar nachts ein Notarzt ins Straflager gerufen werden müssen, schrieb Wadim Kobsew auf Twitter. "Eine unbekannte Krankheit, die niemand behandelt", fügte er hinzu.

Der 46 Jahre alte Nawalny, der bereits auf früheren Videoaufnahmen deutlich abgemagert aussah, habe nun innerhalb von rund zwei Wochen noch einmal acht Kilogramm an Körpergewicht verloren. Medikamente, die Nawalnys Mutter schicke, gebe die Gefängnisleitung nicht weiter.

Kobsew schrieb weiter, er schließe nicht aus, dass Nawalny, der 2020 nur knapp einen Mordanschlag mit dem Nervengift "Nowitschok" überlebte, nun erneut gezielt krank gemacht werde. Er fordere deshalb eine toxikologische und radiologische Untersuchung seines Mandanten. "Das mag für andere wie Unsinn und Paranoia klingen, aber nicht für Nawalny nach Nowitschok", erklärte der Jurist. Nawalny selbst machte für den Anschlag auf ihn damals den russischen Präsidenten Wladimir Putin verantwortlich. Der Kreml wies das zurück.

Nawalny sitzt seit mehr als zwei Jahren unter besonders harten Haftbedingungen im berüchtigten Straflager Pokrow, etwa 100 Kilometer nordöstlich von Moskau. Verurteilt wurde er von einem russischen Gericht wegen angeblichen Betrugs, international gilt der prominente Putin-Gegner aber als politischer Gefangener. Immer wieder wurde er in den vergangenen Monaten in eine kleine Einzelzelle verlegt, wo er bereits mehrfach über gesundheitliche Probleme klagte.

Quelle: ntv.de, ino/dpa

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