Übergangszeit im Sudan Armee und Demonstranten einigen sich
05.07.2019, 04:14 Uhr
Demonstranten tragen sudanesische Nationalflaggen bei einem Protest gegen die Militärführung im Sudan.
(Foto: picture alliance/dpa)
Im Sudan verständigen sich der regierende Militärrat und die Anführer der Protestbewegung auf eine gemeinsame Übergangsregierung. Die Demonstranten hatten jüngst den Druck auf die Armee wieder erhöht. Zuletzt gingen Zehntausende in mehreren Städten auf die Straße.
Nach einem monatelangen Machtkampf haben der regierende Militärrat und die Protestbewegung im Sudan eine Einigung erzielt. Sie stimmten einer etwa dreijährigen Übergangszeit zu, in der sie sich bis zur Ansetzung von demokratischen Wahlen die Macht teilen wollen, sagte der Vermittler der Afrikanischen Union, Mohamed Hassan Lebatt, nach zweitägigen Verhandlungen in Khartum in der Nacht.
Tausende Menschen strömten auf die Straßen, um nach Wochen der Gewalt zu feiern. Bei der Niederschlagung eines Sitzstreiks Anfang Juni waren Dutzende Menschen getötet worden. Die Gespräche zwischen Militär und Opposition waren daraufhin zunächst abgebrochen worden.
Erst auf Vermittlung der Afrikanischen Union war wieder eine Annäherung zustande gekommen. Die jetzt erzielte Einigung sieht nach Angaben Lebatts die Einrichtung eines Ratsgremiums vor, in dem zwischen Militär und Zivilisten während der Übergangszeit rotiert werde. Zudem soll eine unabhängige Technokraten-Regierung gebildet werden. Die Gewalt der vergangenen Wochen soll unabhängig untersucht werden.
Quelle: ntv.de, jki/rts