Machthaber beschuldigt Ukraine Attacke auf Tschetscheniens Hauptstadt - Kadyrow schäumt
12.12.2024, 11:06 Uhr Artikel anhören
Diese Aufnahme zeigt Schäden an Fenstern eines Gebäudes einer Polizeikaserne.
(Foto: X)
Die russische Teilrepublik Tschetschenien wird erneut Ziel eines Angriffs. Eine Drohne soll wenige Kilometer entfernt von Ramsam Kadyrows Präsidentenpalast Schäden verursacht haben. Es ist eine von mehreren Attacken in den letzten Wochen. Der Machthaber hält die Ukraine für verantwortlich.
Zum zweiten Mal innerhalb kurzer Zeit hat es einen Angriff auf die Hauptstadt von Tschetschenien gegeben. Dabei wurde eine Polizeikaserne in Grosny von einer abgeschossenen Drohne getroffen, berichtete der Präsident der russischen Teilrepublik, Ramsan Kadyrow, auf Telegram. Angeblich gibt es vier Leichtverletzte.
"Die Drohne detonierte in der Luft, beschädigte das Dach und zerbrach Fenster", schrieb Kadyrow. In einem Video, das in sozialen Netzwerken kursiert, ist ein Feuerwehrauto vor einem Gebäude zu sehen, auf dem ein kleines Feuer lodert. Die ntv-Verifizierung konnte den Ort der Aufnahme ausfindig machen, demnach handelt es sich tatsächlich um ein Bauwerk auf dem Gelände der Kaserne. In einem weiteren Clip sind beschädigte Fenster zu sehen. Ein paar Kilometer entfernt befindet sich der Präsidentenpalast.
Kadyrow drohte in Richtung Ukraine, dass eine Reserve von 84.000 Freiwilligen und Kämpfern aus Tschetschenien bereit sei, an die Front zu ziehen. Man werde zudem als Vergeltung für die Verwundeten 400 Ukrainer töten.
Kaserne war kürzlich bereits Ziel eines Angriffs
Acht Tage zuvor hatte Kadyrow schon mal über eine Attacke auf das Gebäude der Spezialeinheit der tschetschenischen Polizei in Grosny berichtet. Auch damals sollen mehrere Personen verletzt worden sein.
Ende Oktober hatte es erstmals eine Attacke auf die Teilrepublik gegeben. Dabei wurde ein Gebäude auf dem Gelände der nach Wladimir Putin benannten Universität für Spezialkräfte getroffen. Auf Bildern in sozialen Netzwerken war ein Brand an mehreren Stellen zu sehen. Die Verifizierung von ntv konnte das Gebäude als Teil der besagten Universität identifizieren. Auf dem Gelände werden auch Schießtrainings und andere Kampfübungen durchgeführt.
Quellen aus dem ukrainischen Sicherheitsapparat deuteten gegenüber der "Kyiv Post" an, dass der Angriff "wahrscheinlich von Dagestanern durchgeführt wurde" und eine "Fortsetzung einer früheren Konfrontation mit Kadyrows Kräften" sei. Bei Dagestan handelt es sich um eine weitere russische Republik.
Kadyrow sagte nach dem Angriff auf die Universität, er habe Kommandeure angewiesen, keine ukrainischen Kriegsgefangenen zu machen. Später behauptete er auf Telegram, den Befehl aufgehoben zu haben, da ihn "mehr als 2000 Briefe" von Ukrainern erreicht hätten.
Quelle: ntv.de, rog