Kämpfe bei Gaza dauern an Auch mehrere US-Bürger in Israel getötet
09.10.2023, 03:14 Uhr Artikel anhören
Israels Premier Netanjahu lässt sich im Hauptquartier der Streitkräfte informieren.
(Foto: picture alliance/dpa/GPO)
In einem Sicherheitsupdate berichtet das israelische Militär von andauern Kämpfen an der Grenze zum Gaza-Streifen. Die Zahl der Todesopfer steigt auf 700. Auch drei US-Bürger sollen beim Überfall der Hamas gestorben sein. In New York demonstrieren Sympathisanten der Palästinenser.
Bei dem Großangriff der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas auf Israel sind nach Angaben der Regierung in Washington auch US-Bürger getötet worden. Ein Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates der USA bestätigte den Tod "mehrerer US-Bürger" und sprach den Opfern und ihren Familien sein Beileid aus. Weitere Details nannte er nicht. CNN berichtete, es handele sich um drei US-Bürger, die in den israelischen Gebieten nahe der Grenze zu Gaza starben. Insgesamt wurden in Israel und im Gazastreifen bis zum späten Abend mehr als tausend Todesopfer gemeldet. Unter ihnen befanden sich auch mehrere Ausländer, darunter zehn Menschen aus Nepal, zwei Ukrainerinnen und eine Französin.
Zur Sicherheitslage in Israel berichtete Oberstleutnant der Reserve Jonathan Conricus von andauernden Kämpfen im Süden des Landes. Es könne noch ein paar Stunden dauern, bis die "letzten Terroristen" besiegt seien. Das israelische Militär gehe davon aus, dass ungefähr 1000 Terroristen an dem Überfall auf israelisches Gebiet beteiligt gewesen seien. Mehr als 700 Israelis seien getötet werden. Die Zahl könnte jedoch ansteigen, da es eine hohe Anzahl an Verletzten gebe. Die Hamas meldete 413 Todesopfer.
Die US-Regierung kündigte infolge des Großangriffs Munitionslieferungen für die israelische Armee an und verstärkte ihre Militärpräsenz in der Region. In einem Telefonat versicherte US-Präsident Joe Biden dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu, die USA stünden "felsenfest und unumstößlich" an der Seite ihres Verbündeten Israel.
Demo für Palästinenser in New York
Einen Tag nach dem Großangriff der Hamas auf Israel solidarisierten sich bei einer Demonstration in New York Tausende Menschen mit den Palästinensern. Die Teilnehmer der Kundgebung in Manhattan schwenkten palästinensische Flaggen und zogen vom Times Square in die Nähe des israelischen Konsulats und des Sitzes der Vereinten Nationen.
"Was wir gestern gesehen haben, war der Ausbruch der Menschen in Gaza aus ihrem Freiluftgefängnis", sagte der Demonstrant Munir Atalla, der einer palästinensischen Unterstützergruppe angehört. Er verurteilte die israelische Siedlungspolitik und die Blockade des Gazastreifens. In Manhattan versammelten sich derweil Hunderte Menschen zu einer pro-israelischen Demonstration.
Die Hamas hatte Israel am Samstagmorgen mit Tausenden Raketen aus dem Gazastreifen heraus angegriffen. Zudem drangen Kämpfer der radikalislamischen Palästinenserorganisation nach Israel ein, griffen Soldaten sowie Zivilisten an und verschleppten nach Angaben der israelischen Regierung mindestens hundert Geiseln aus Israel in den Gazastreifen. Auch Deutsche und US-Amerikaner befinden sich in der Gewalt der Terroristen.
Quelle: ntv.de, mau/AFP