Politik

Greenpeace im "ntv Frühstart" "Aus von Atomkraft wird Booster für die Erneuerbaren"

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Seit Jahrzehnten kämpft Greenpeace in Deutschland für einen Ausstieg aus der Atomenergie. Dass die letzten drei AKWs am Wochenende abgeschaltet werden, verbucht ihr Vorsitzender Martin Kaiser als "guten Tag für den Klimaschutz". Die Grundlast aus den Atomkraftwerken verschwende Energie aus Erneuerbaren. 

Der Deutschland-Chef von Greenpeace, Martin Kaiser, hält das Ende der Atomkraft für einen guten Tag für den Klimaschutz. Schon heute stelle man fest, dass die Grundlast von Atom- und Kohlekraftwerken dazu führe, dass Windräder täglich abgeschaltet und damit erneuerbare Energien verschwendet würden. "Mit dem Aus von Atomkraft werden wir jetzt einen richtigen Booster erleben für die erneuerbaren Energien", sagte Kaiser in der ntv-Sendung "Frühstart". Schon als der erste Beschluss für den Ausstieg aus Atomenergie getroffen wurde, habe man gesehen, dass ein Boom der erneuerbaren Energien in Deutschland losging.

Greenpeace erwarte, dass jetzt endlich die Weichen gestellt würden, um sowohl Klima- als auch Sicherheitspolitik ernst zu nehmen. Durch die Angst vor einer Versorgungskrise sei die Debatte um die Atomkraft im vergangenen Jahr noch mal "extrem durch die Decke gegangen". Die Debatte habe dazu geführt, dass die Laufzeit der Atomkraftwerke doch um gut vier Monate verlängert wurde. Nun, wenige Tage vor dem Abschalten der letzten Meiler am Samstag, fordern aber FDP und Union eine abermalige Verlängerung.

Kritik an Kosten und Sicherheit

Greenpeace bleibt hingegen bei seiner Position: "Gerade so jemand wie der bayerische Ministerpräsident Söder, der da an vorderster Front gekämpft hat, sollte jetzt erst mal Windkraft in Bayern bauen", sagte Kaiser. Damit auch dort, wo die Versorgung mit erneuerbaren Energien hochdefizitär sei, endlich in die Zukunft investiert werde.

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Auch wirtschaftlich ergebe es keinen Sinn, an der Atomkraft festzuhalten, sagte Kaiser. Wie das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung festgestellt habe, seien die Entstehungskosten auch von neuer Atomkraft weltweit dreimal so teuer sind, wie die Entstehungskosten für erneuerbare Energien.

Gerade in Kriegszeiten seien die Atomkraftwerke zudem gefährlich. "Wir sehen es gerade aktuell in der Ukraine in Saporischschja, wo rund um das Atomkraftwerk Krieg herrscht, mit einem enormen Sicherheitsrisiko hier in Europa", sagte Kaiser. Jedes einzelne Atomkraftwerk, das abgeschaltet werde, erhöhe die Sicherheit für die Menschen in Deutschland und Europa. Deswegen müsse Deutschland auf die Atomkraft verzichten.

Quelle: ntv.de, cpf

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