Politik

Explosion im Norden Moskaus Autobombe reißt russischem Offizier Fuß ab

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Kurz nachdem ein hochrangiger Offizier des russischen Militärgeheimdienstes und seine Ehefrau in ihr Auto einsteigen, explodiert eine Bombe. Beide werden bei dem Anschlag in Moskau schwer verletzt, melden lokale Medien. Vermutet wird ein Zusammenhang mit Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine.

Bei einem Bombenanschlag im Norden Moskaus ist am Morgen ein ranghoher russischer Offizier schwer verletzt worden. Eine Autobombe explodierte, als der Mann sich in den Wagen vom Typ Toyota Land Cruiser setzte, wie die Behörden mitteilten. Zwei Menschen seien verletzt worden, teilte das Ermittlungskomitee mit. Medien berichteten, dem Offizier seien bei der Explosion die Beine weggerissen worden seien.

Laut der russischen Nachrichtenagentur TASS handelt es sich bei dem Opfer um Andrej Torgaschow. Er sei für das russische Militär in der Ukraine im Einsatz. Bei der Explosion habe er seinen Fuß verloren, seine Frau sei durch Splitter im Gesicht verletzt worden, hieß es dort. Die Verletzten seien mit einem Notfallwagen ins Krankenhaus gebracht worden.

Die Sprecherin des russischen Innenministeriums, Irina Volk, schrieb im Onlinedienst Telegram, ein "nicht identifiziertes Objekt" sei in einem auf einem Parkplatz im Norden Moskaus geparkten Auto platziert worden und explodiert. Zwei Verletzte seien in ein Krankenhaus gebracht worden.

In Onlinediensten geteilte Bilder zeigten eine ausgebrannte, silberfarbene Geländelimousine, die auf dem Parkplatz einer Plattenbausiedlung steht. Fenster, Türen und Teile der Motorhaube des Autos wurden von der Explosion zerstört. Fünf weitere Autos seien durch die Wucht der Detonation beschädigt worden.

Zudem kursieren in sozialen Netzwerken Videos von Überwachungskameras, die eine Explosion des geparkten Fahrzeugs zeigen. Auf den Aufnahmen waren das zerstörte Auto sowie weitere beschädigte Fahrzeuge zu sehen.

Zusammenhang mit Ukraine-Krieg?

Der polizeinahe Telegram-Kanal Mash veröffentlichte Überwachungsvideos, auf denen ein Mann zu sehen war, der etwas unter das Fahrzeug zu legen scheint. TASS berichtete, die Ermittler untersuchten, ob Torgaschow wegen seiner Stellung im russischen Militär ins Visier genommen wurde. Nähere Angaben zu seiner Rolle im Militär wurden nicht gemacht.

Im Baza-Kanal auf Telegram hieß es, ein Offizier des russischen Militärgeheimdienstes GRU sei zerfetzt worden. Ermittler waren auf dem Parkplatz in einem Wohngebiet im Einsatz, um die Hintergründe des Anschlags aufzuklären. Auch eine ukrainische Spur werde untersucht, hieß es.

Der Mitarbeiter des russischen Verteidigungsministeriums soll ein Offizier des Militärgeheimdienstes sein, berichtete die Zeitung "Kommersant". Er soll für die Satellitenkommunikation beim Militär zuständig und auch im Krieg gegen die Ukraine im Einsatz gewesen sein.

Im Zuge des Moskauer Angriffskriegs gegen die Ukraine gab es immer wieder Bombenanschläge auf russischem Gebiet, darunter in der Hauptstadt. Die Ermittler machen dafür stets ukrainische Geheimdienste verantwortlich.

Quelle: ntv.de, gut/dpa/rts/AFP

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