Politik

Nach Kritik an Instagram-VideosBaerbock: "Ich bin definitiv Generation 'Sex in the City'"

08.12.2025, 01:00 Uhr
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Hier lebt Annalena Baerbock mit ihren zwei Töchtern seit September: New York City. (Foto: picture alliance/dpa)

Annalena Baerbock verteidigt ihre umstrittenen Instagram-Videos im Serien-Stil. Die UN-Vollversammlungspräsidentin sieht darin moderne politische Kommunikation. Doch privat sorgt sie sich um ein ganz traditionelles Fest.

Mit ungewöhnlich offenem Ton hat UN-Vollversammlungspräsidentin Annalena Baerbock die Debatte um ihre Instagram-Auftritte aufgegriffen. In den vergangenen Wochen hatten einige der Clips, in denen die frühere Bundesaußenministerin Szenen im Stil von US-Serien wie Sex and the City aufgreift, für Diskussionen gesorgt. Die Kritik halte sie nicht davon ab, moderne politische Kommunikation zu nutzen, sagte sie den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. "In Zeiten, in denen sich viele von Politik abwenden, versuche ich auch durch solche Formate, vor allem Jüngere anzusprechen." Besonders gehe es ihr darum, die Botschaft der Vereinten Nationen hervorzuheben: "Better together - gemeinsam sind wir stärker", so Baerbock.

Gleichzeitig betonte sie, dass der Serien-Look nur einen winzigen Teil ihrer Arbeit ausmache: Sie inszeniere sich in zwei von mehr als 50 Videos in diesem Stil. Ob sie selbst Fan solcher Shows sei? "Ich bin definitiv Generation ,Sex in the City'", so Baerbock - räumte aber ein, kaum Zeit zum Serienschauen zu haben. Über Kritik ärgere sie sich nicht: "Vielen anderen gefällt eine etwas unkonventionellere Art ja, wie man an den Likes und Kommentaren sieht. Genau das ist Sinn und Zweck von politischer Kommunikation, dass darüber diskutiert wird."

Auch über ihre Zukunft sprach die 43-Jährige ungewohnt offen. Ihre Amtszeit als Präsidentin der UN-Vollversammlung läuft im Herbst 2026 aus. Pläne für die Zeit danach habe sie nicht, sagte Baerbock - die Weltlage sei dafür zu unberechenbar. So turbulent, wie die Lage sei, "kann ich nicht viel über die Zeit nach September 2026 nachdenken".

Nur zu ihrem Privatleben zieht die frühere Außenministerin klare Grenzen. Ein Jahr nach ihrer Trennung von ihrem Mann Daniel Holefleisch betonte Baerbock erneut, dass sie darüber keine Updates gebe. Einen Einblick ließ sie dennoch zu: Ihr Alltag sei nach dem Ende der extremen Reisetätigkeit als Außenministerin merklich ruhiger, und sie habe "endlich wieder mehr ganz normale Zeit" für ihre beiden Töchter.

Ob die Familie Weihnachten zusammen verbringen kann, ist hingegen offen. Wegen der verlängerten Verhandlungen über den UN-Haushalt könnte Baerbock über die Feiertage in New York bleiben müssen. "Ich hoffe sehr, dass meine Töchter nicht ohne mich fliegen", sagte sie. Weihnachten in ihrem Heimatdorf mit der großen Familie sei ihr besonders wichtig - eine Tradition, auf die sie ungern verzichten möchte.

Quelle: ntv.de, hny

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