Politik

Im Fall von Brexit-Unruhen Behörde bereitet Fluchtplan für Queen vor

(Foto: imago/Paul Marriott)

Die Sorge vor einem ungeordneten Brexit veranlasst britische Sicherheitsbehörden dazu, Notfallpläne aus dem Kalten Krieg zu reaktivieren. Das berichten mehrere britische Medien. Ziel dabei: die Königsfamilie in Sicherheit zu bringen.

Britische Sicherheitsbehörden bereiten sich offenbar auf Szenarien vor, in denen es nach einem ungeordneten Brexit zu schweren Unruhen auf den Straßen Londons kommt. Das berichtet unter anderem die "Mail on Sunday" unter Berufung auf einen Informanten aus Sicherheitskreisen. Demnach werden Pläne aus dem Kalten Krieg reaktiviert, welche vorsehen, die königliche Familie in Sicherheit zu bringen. Auch die "Sunday Times" meldet Entsprechendes.

Die Pläne stammen dem "Mail on Sunday"-Bericht zufolge aus dem Jahr 1962, als die Kubakrise die Furcht vor einem bewaffneten Konflikt mit Russland weckte. Eine erste Phase mit dem Decknamen "Operation Candid" soll für diesen Fall vorgesehen haben, die Royals auf mehrere Landsitze zu verteilen, wo sie von einer eigens gegründeten Miliz beschützt werden sollten.

Wären die Spannungen noch weiter eskaliert, hätte das "Python System" greifen sollen, das die Unterbringung der wichtigsten Familienmitglieder des Königshauses auf der königlichen Yacht Britannia vorgesehen habe. Eine weitere Alternative ist den Plänen zufolge, die Queen bei Gefahr in die Kriegskommandozentrale in der Grafschaft Wiltshire zu bringen.

Laut der namentlich nicht genannten Quelle der "Mail on Sunday" seien diese Pläne auf der Prioritätenliste des "Civil Contingencies Secretariat", der Regierungsbehörde für Notfallplanung, jüngst nach oben gerückt. Auslöser war, dass ein Abgeordneter des Unterhauses, der Brexit-Befürworter Jacob Rees-Mogg, die Königin im vergangenen Monat öffentlich dazu aufgerufen hatte, das Parlament aufzulösen, um eine Verzögerung des Brexit zu verhindern.

Rees-Mogg bezeichnete das Hervorholen der Pläne aus dem Kalten Krieg als "Unsinn". Weder der Buckingham Palast noch die Downing Street wollten sich zu dem Vorgang äußern. Der Autor des Artikels selbst bezeichnet die Pläne als "Project Fear" (auf Deutsch etwa "Unterfangen Angst"). Die Quelle der Zeitung aber betonte: "Das ist kein 'Project Fear'. Es gibt dutzende Notfallplaner, deren Aufgabe es ist, jede mögliche Eventualität vorauszusehen. Es wäre nachlässig, wenn sie die Royals nicht einbezögen, egal wie weit hergeholt das Szenario auch erscheint."

Quelle: ntv.de, fhe

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