Politik

Nach Warntag-Desaster Behörden-Chef Unger muss wohl gehen

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BBK-Chef Unger soll abgelöst werden.

(Foto: dpa)

Vor gut einer Woche sollte das Land um 11 Uhr probeweise vor einer Katastrophe gewarnt werden. Am Ende entpuppte sich aber die Durchführung als solche. Bundesinnenminister Seehofer zieht nun erste personelle Konsequenzen.

Nach den teils schweren Pannen beim bundesweiten Warntag zieht das Bundesinnenministerium offenbar erste Konsequenzen. Der Präsident des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, Christoph Unger, soll abgelöst werden. Das berichten mehrere Medien. Bereits unmittelbar nach dem bundesweiten Probealarm vergangene Woche hatte das Ministerium diesen als "fehlgeschlagen" bezeichnet. Ressortchef Horst Seehofer stellte Konsequenzen in Aussicht.

"Wir müssen das völlig neu ordnen, da kümmere ich mich persönlich", hatte der CSU-Politiker gesagt. Es könne jedoch davon ausgegangen werden, "dass sich in jeder Richtung Grundsätzliches ändern wird". Die Verantwortung liege beim BBK.

Innen-Staatssekretär Stephan Mayer sagte in der heutigen Sitzung des Innenausschusses auf die entsprechende Frage, er wolle sich in diesem Kreis jetzt nicht zu Personalangelegenheiten äußern. Das verlautete im Anschluss aus Teilnehmerkreisen.

Beim Warntag hatten eigentlich im ganzen Land um 11.00 Uhr Sirenen und andere Warnsysteme ausgelöst werden sollen. Unter anderem sollte die Probewarnung über Radio und Fernsehen sowie über Warnapps wie die Anwendung Nina erfolgen. Tatsächlich gab es die amtliche Warnung des BBK und den Probealarm auf den Warnapps jedoch erst eine halbe Stunde später.

BBK-Präsident Unger hatte Defizite eingeräumt. Er machte verschiedene Leitstellen dafür verantwortlich, dass die Warn-Apps auf den Handys nicht funktioniert hatten. "Sie haben sich nicht an die Absprachen gehalten." Es sei vereinbart gewesen, dass das Bundesamt die Apps alleine von Bonn aus bedienen würde. Stattdessen seien fast zeitgleich etwa 30 andere Warnmeldungen rausgegangen. "Das hat das System nicht verkraftet", sagte Unger. Nach einem Beschluss der Innenministerkonferenz findet der bundesweite Warntag ab 2020 jährlich am zweiten Donnerstag im September statt.

Quelle: ntv.de, jwu/dpa/AFP

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