Grenzkorrektur an der Maas Belgien schrumpft, die Niederlande wachsen
31.12.2017, 20:10 Uhr
Die Maas verläuft durch Frankreich, Belgien und die Niederlande.
(Foto: imago/Gottfried Czepluch)
Durch eine Begradigung der Maas geraten drei kleine Inseln des Flusses 1961 zu belgischen und niederländischen Enklaven - und damit zu gesetzesfreiem Raum, den vor allem Schmuggler missbrauchen. Mit dem Jahreswechsel wird der Grenzverlauf korrigiert.
Die Niederlande werden zum neuen Jahr etwas größer - auf Kosten Belgiens. Nach Angaben des Gouverneurs der belgischen Provinz Lüttich tritt zum 1. Januar ein Vertrag zur Grenzkorrektur in Kraft. Er hat zur Folge, dass zwei im Fluss Maas gelegene Halbinseln mit einer Größe von 16,37 Hektar - das sind etwa 23 Fußballfelder - niederländisches Territorium werden. Belgien bekommt im Gegenzug eine rund 4 Fußballfelder (3,09 Hektar) große Halbinsel zugesprochen.
Die Grenzkorrektur wurde vereinbart, weil die drei unbewohnten Halbinseln nach einer Begradigung der Maas 1961 zu Enklaven geworden waren. So konnte Belgien die zu seinem Territorium gehörenden Halbinseln de l'Ilal und d'Eijsden seitdem nur noch auf dem Wasserweg erreichen. Gleiches galt umgekehrt für die bislang niederländische Halbinsel Petit-Gravier.Von der Situation profitierten vielfach etwa Drogenschmuggler, die die Halbinseln als gesetzesfreien Raum missbrauchten.
Der ursprüngliche Grenzverlauf in dem jetzt neu geordneten Gebiet wurde 1843 festgelegt und folgte dem tiefsten Punkt im Fluss. Der Vertrag zur Grenzverschiebung war jahrelang vorbereitet und dann Ende November 2016 bei einem Staatsbesuch des belgischen Königs Filip in den Niederlanden von den Außenministern beider Länder unterzeichnet worden. Bevor er in Kraft treten konnte, musste er zuletzt noch vom belgischen Parlament ratifiziert werden. Der belgische Außenminister Didier Reynders hatte das Grenzabkommen bereits 2016 als Zeichen für die hervorragenden Beziehungen zwischen beiden Ländern gewertet und darauf hingewiesen, dass es als Vorbild dienen sollte. "Der Vertrag zeigt, dass Grenzen auch friedlich neu gezogen werden können", sagte er.
Quelle: ntv.de, chr/dpa