107 Kilogramm Gold Bericht: AfD soll Millionenvermögen in Liechtenstein parken
25.09.2025, 13:57 Uhr Artikel anhören
Die AfD will sich zu dem Gold-Bericht nicht dezidiert äußern.
(Foto: picture alliance/dpa/AP)
Im Jahr 2022 transportiert die AfD laut "Spiegel" Gold im Wert von mittlerweile mehr als zehn Millionen Euro nach Liechtenstein. Das Vermögen stammt aus dem Nachlass eines deutschen Erfinders. Dessen Verwandte sagen, der Mann war nicht mehr zurechnungsfähig, als er sein Testament schrieb.
Die AfD sitzt offenbar auf einem riesigen Goldschatz, den sie vor rund drei Jahren nach Liechtenstein verfrachtet hat. Das berichtet zumindest der "Spiegel". Nach dessen Informationen schaffte die Partei im Mai 2022 insgesamt 107 Kilogramm Gold in ein Depot im Fürstentum. Das Gold hätte aktuell einen Wert von mehr als zehn Millionen Euro. Es stammt von einem Einzelspender, der der AfD 2018 sein gesamtes Vermögen vermachte. Seine Angehörigen fechten das Testament an.
Der "Spiegel" stützt sich bei seinem Bericht auf Erkenntnisse europäischer Finanzermittlungsbehörden. Die hätten Kenntnis vom Goldtransport der AfD. Laut einer internen Meldung der deutschen "Financial Intelligence Unit" (FIU) stamme das Gold aus dem Nachlass des niedersächsischen Erfinders Reiner Strangfeld. Der hatte der AfD bei seinem Tod im Jahr 2018 ein Vermögen von 9,9 Millionen Euro vermacht. So gab es die Partei ein Jahr später in ihrem Rechenschaftsbericht an. Das ist die größte Einzelzuwendung der deutschen Parteiengeschichte. Laut "Spiegel" handelte es sich bei den Vermögenswerten unter anderem um das besagte Gold. Die FIU sagte auf Anfrage von ntv.de, sie äußere sich grundsätzlich nicht zu ihren Ermittlungen.
Das zuständige Amtsgericht Bückeburg prüft derzeit, ob Strangfeld testierfähig war, als er das Testament mit der AfD als Alleinerbin verfasste. Das sagte eine Sprecherin ntv.de. Strangfeld soll unter psychischen Krankheiten gelitten haben, wurde mehrmals in die Psychiatrie eingewiesen. Das berichten verschiedene deutsche Medien.
AfD: Kein Vermögen "versteckt"
Demnach setzte das Amtsgericht schon zu Strangfelds Lebzeiten einen Betreuer in geschäftlichen Angelegenheiten ein. Die Angehörigen können sich wohl auch deshalb Hoffnungen machen bei ihrem Versuch, Strangfelds Testament anzuzweifeln. Häufig scheitere der Beweis der Testierunfähigkeit daran, dass psychiatrische Gutachten erst nach dem Versterben aus Unterlagen und Zeugenberichten angefertigt werden, schreibt die Kanzlei Rose und Partner zu dem Fall. Im Fall von Strangfeld gebe es jedoch Gutachten von Fachärzten, die ihn zu Lebzeiten untersucht hätten.
Strangfeld hat sein Vermögen wohl mit verschiedenen Erfindungen gemacht, unter anderem mit innovativen WC-Spülungen. Das deutsche Patent- und Markenamt listet mehr als hundert registrierte Patente Strangfelds.
Was die AfD zu einem Goldtransport bewegen haben könnte, ist unklar. Die Partei selbst will den Verbleib des Golds nicht kommentieren. AfD-Bundesschatzmeister Carsten Hütter erklärte dem "Spiegel": Es sei "unerheblich, auf welchem Konto oder in welchem Schließfach Vermögenswerte von Parteien verwaltet werden". Die AfD habe kein Vermögen "versteckt", sondern stets "gemäß den Vorgaben des Parteiengesetzes" gehandelt und alle Werte "im Rechenschaftsbericht ausgewiesen".
Ähnlich äußerte sich Hütter auf Anfrage von ntv.de: "Wir lassen unsere Wähler und Bürger über unsere Vermögenswerte keinesfalls im Unklaren. Denn wir listen in unseren Rechenschaftsberichten alles auf und schaffen so maximale Transparenz. Unsere Lagerungsorte stimmen mit den Regeln des deutschen Parteiengesetzes überein."
Im Parteienfinanzierungsgesetz gibt es keine gesonderten Vorgaben zu Parteivermögen im Ausland. Parteien sind nur dazu angehalten, über ihr Vermögen Rechenschaft abzulegen, egal, wo es sich befindet. Somit muss die AfD ihren mutmaßlichen Goldschatz nicht gesondert ausweisen. Ganz gleich, ob er in Bitcoins angelegt ist oder wirklich in Gold. Ob er in Liechtenstein lagert oder in der Parteizentrale.
Quelle: ntv.de, lwe