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Von Terroristen verschleppt Berlin: Unter Hamas-Geiseln wohl auch Deutsche

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Zu Einzelfällen will sich das Auswärtige Amt nicht äußern.

Zu Einzelfällen will sich das Auswärtige Amt nicht äußern.

(Foto: picture alliance /)

Im Zuge des Großangriffs auf Israel verschleppen Hamas-Kämpfer mehr als 100 Menschen in den Gazastreifen. Das Auswärtige Amt in Berlin glaubt, dass sich unter den Entführten auch Deutsche befinden. Zu Einzelfällen will sich die Behörde allerdings nicht äußern.

Die Bundesregierung geht davon aus, dass sich unter den von der islamistischen Hamas aus Israel Verschleppten auch deutsche Staatsangehörige befinden. Aus dem Auswärtigen Amt in Berlin hieß es, nach Erkenntnissen des Außenministeriums handele es sich um Menschen, die alle neben der deutschen auch die israelische Staatsangehörigkeit hätten. Im Tagesverlauf hatte im Auswärtigen Amt erneut der Krisenstab der Bundesregierung getagt.

Aus dem Auswärtigen Amt hieß es nach den zum gegenwärtigen Zeitpunkt vorliegenden Erkenntnissen weiter, man stimme sich gemeinsam mit der deutschen Botschaft in Tel Aviv sehr eng mit den israelischen Behörden ab. Zudem bitte man um Verständnis, dass man sich zum Schutz der betroffenen Personen weder zur Anzahl noch zu Einzelfällen öffentlich äußern könne. Zuvor berichteten Medien über mutmaßliche Entführungen deutscher Staatsangehöriger.

Israel spricht von mehr als 600 Toten

Die Hamas hatte Israel am Samstagmorgen mit Tausenden Raketen aus dem Gazastreifen heraus angegriffen. Zudem drangen Kämpfer der radikalislamischen Palästinenserorganisation nach Israel ein, griffen Soldaten sowie Zivilisten an und verschleppten Geiseln in den Gazastreifen. Nach vorläufigen israelischen Angaben wurden bis zum heutigen Nachmittag mehr als 600 Menschen in Israel getötet und mehr als 2000 weitere verletzt, 200 von ihnen lebensgefährlich. Schätzungen, die von israelischen Medien transportiert werden, gehen davon aus, dass sich rund 170 Menschen als Geiseln im Gazastreifen befinden. Unter den Entführten sollen auch alte Menschen und Kinder sein.

2011 war ein von der Hamas in den Gazastreifen verschleppter israelischer Soldat nach fünf Jahren Gefangenschaft im Tausch für mehr als 1000 palästinensische Gefangene freigelassen worden. Ebenfalls frei kam bei dem Austausch der heutige Hamas-Chef im Gazastreifen, Ismail Hanija. Neben Ägypten war an den Verhandlungen auch ein deutscher BND-Mann beteiligt.

Bemühungen um einen weiteren Deal mit der Hamas waren bisher vergeblich gewesen. Dabei ging es um die Übergabe der sterblichen Überreste von zwei Soldaten, die seit dem Gaza-Krieg 2014 festgehalten werden, sowie die Freilassung von zwei israelischen Gefangenen. Die Hamas forderte im Gegenzug die Freilassung palästinensischer Häftlinge aus israelischen Gefängnissen.

Quelle: ntv.de, jpe/dpa

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