Politik

Läden in Neukölln bleiben zu Berliner Geschäfte protestieren mit "Generalstreik" gegen Israel

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Viele Läden in der Berliner Sonnenallee blieben am Freitag geschlossen.

Viele Läden in der Berliner Sonnenallee blieben am Freitag geschlossen.

(Foto: IMAGO/Olaf Wagner)

In der Sonnenallee in Berlin-Neukölln leben und arbeiten viele Palästinenser. Aus Protest gegen Israels Luftschläge im Gazastreifen bleiben am Freitag viele Läden in der Straße geschlossen. Doch anscheinend stehen nicht alle Geschäftsinhaber voll hinter dem "Generalstreik".

Im von vielen Migranten bewohnten Berliner Stadtteil Neukölln sind am Freitag viele Geschäftsinhaber einem Streikaufruf aus Protest gegen Israels Vorgehen im Gazastreifen gefolgt. In der normalerweise belebten Geschäftsstraße Sonnenallee seien rund 80 Prozent der Ladengeschäfte geschlossen geblieben, teilte die Polizei mit. Zuvor hätten "Personengruppen" in der Straße Flyer verteilt, die Geschäftsinhaber aufforderten, ihre Geschäfte zum Zeichen des Protests geschlossen zu lassen.

Der Aufruf zum "Generalstreik" hing als Flyer an vielen Geschäften.

Der Aufruf zum "Generalstreik" hing als Flyer an vielen Geschäften.

(Foto: IMAGO/Olaf Wagner)

In der Neuköllner Sonnenallee sind viele Läden, Werkstätten und Gastronomiebetriebe angesiedelt, die von Menschen aus dem arabischen Raum betrieben werden. Die Allee trägt den arabischen Beinamen "Scharja al-Arab" - "Straße der Araber". Viele Palästinenser leben und arbeiten in der Straße. In den vergangenen Tagen war es hier immer wieder zu anti-israelischen Protesten gekommen, zum Teil mit gewaltsamen Ausschreitungen.

"Das hier ist eine Gemeinschaft"

Ein Ladenbesitzer sagte der Bild-"Zeitung": "Alle streiken, deshalb haben wir auch zu. Das hier ist eine Gemeinschaft, da kann man nicht aus der Reihe tanzen. Wenn man nicht mitmacht, kommt am nächsten Tag noch jemand und sagt: 'Warum hast du nicht mitgemacht?'" Er kenne einige arabische Menschen, die der Krieg eigentlich nicht interessiere, so der Mann weiter. Doch sie hätten Angst vor Repressalien.

Der Aufruf zum "Generalstreik" hing am Freitag als Flyer auch an vielen Geschäften. Darin wurde gefordert, Geschäfte geschlossen zu halten, nicht zur Arbeit, zur Schule oder zur Uni zu gehen und ein Symbol Palästinas zu tragen.

Im gesamten Berliner Stadtgebiet war die Polizei nach eigenen Angaben von Freitagnachmittag bis zum heutigen Morgen mit rund 850 Polizistinnen und Polizisten im Einsatz. Bei mehreren Kundgebungen seien vereinzelt israelfeindliche Parolen gerufen worden. Auch seien an mehreren Gebäuden im Stadtgebiet "Farbschmierereien mit pro-palästinensischem Inhalt" festgestellt worden. Die Berliner Polizei sei von Kräften aus den Ländern Brandenburg und Sachsen sowie von der Bundespolizei unterstützt worden.

Quelle: ntv.de, jpe/AFP

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