"Flüchtlinge brauchen Schutz" Biden fordert von Netanjahu Plan für Rafah
11.02.2024, 22:27 Uhr Artikel anhören
US-Präsident Biden zehn Tage nach dem Massaker mit Netanjahu in Tel Aviv.
(Foto: picture alliance/dpa/GPO)
Seit Israel eine Ausweitung seines Militäreinsatzes auf Rafah an der Grenze zu Ägypten angekündigt hat, wachsen die Sorgen um eine Million Flüchtlinge. Bei einem Telefonat mit Israels Premier Netanjahu dringt US-Präsident Biden auf einen glaubwürdigen Plan zu deren Schutz.
Angesichts der Pläne für eine Militäroffensive auf die Grenzstadt Rafah im Süden des Gazastreifens hat US-Präsident Joe Biden den israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu zum Schutz von Zivilisten aufgerufen. Ein Militäreinsatz in Rafah sollte "nicht ausgeführt werden, ohne dass ein glaubwürdiger und umsetzbarer Plan zur Gewährleistung der Sicherheit und Unterstützung der mehr als eine Million Menschen, die dort Schutz suchen" vorliege, sagte Biden Netanjahu in einem Telefonat laut einer Mitteilung des Weißen Hauses.
Biden habe Netanjahu gegenüber das "gemeinsame Ziel" der USA und Israels bekräftigt, die radikalislamische Hamas zu besiegen und die "langfristige Sicherheit Israels und seiner Bevölkerung" zu sichern. Der US-Präsident habe zudem zu "dringenden und konkreten Schritten" zur Ausweitung und Verbesserung der "humanitären Hilfe für unschuldige palästinensische Zivilisten" aufgerufen. Biden hatte am Donnerstag vor Journalisten über den israelischen Militäreinsatz im Gazastreifen gesagt, dieser sei "übertrieben". Dies hatten zahlreiche Beobachter als Verschärfung der Tonlage gegenüber Israel gewertet.
"Wir sind nicht leichtfertig"
Netanjahu hatte in einem am Sonntag ausgestrahlten Interview mit dem US-Fernsehsender ABC News trotz internationaler Warnungen bekräftigt, dass er an den Plänen für eine Militäroffensive in Rafah festhalte. Israel erarbeite einen "detaillierten Plan" zur Evakuierung der Stadt. "Wir werden der Zivilbevölkerung einen sicheren Weg aus der Stadt ermöglichen. Wir sind in dieser Sache nicht leichtfertig", sagte der israelische Regierungschef.
Gebiete nördlich von Rafah seien bereits geräumt worden und könnten als sichere Zonen für die Zivilbevölkerung genutzt werden, erklärte er. Gleichzeitig betonte er, der Sieg sei "in Reichweite": "Wir werden es schaffen. Wir werden die verbleibenden Hamas-Terrorbataillone und die letzte Bastion Rafah einnehmen."
Quelle: ntv.de, mau/AFP