Stand nicht auf dem Wahlzettel Biden gewinnt kuriose Vorwahl in New Hampshire
24.01.2024, 10:56 Uhr Artikel anhören
US-Präsident Joe Biden will noch eine zweite Amtszeit dranhängen. Bei der Inauguration im Januar 2025 wäre er 82 Jahre alt.
(Foto: Stephanie Scarbrough/AP/dpa)
Nicht nur die Republikaner, auch die Demokraten haben in New Hampshire über ihren zukünftigen Kandidaten für die Präsidentschaftswahl abgestimmt. Mit kuriosem Ausgang. Denn obwohl Präsident Joe Biden auf keinem Wahlzettel stand, gewann er die Vorwahl.
US-Präsident Joe Biden hat die inoffizielle Vorwahl zur Präsidentschaftskandidatur seiner demokratischen Partei im Bundesstaat New Hampshire gewonnen. Das Besondere daran: Biden stand gar nicht auf dem Wahlzettel. Die Teilnehmer stimmten für ihn als "write-in candidate", sie trugen seinen Namen also selbst ein. Hintergrund der Handarbeit: Für die Vorwahl in New Hampshire hatte sich Joe Biden nicht offiziell aufstellen lassen, da es zwischen der Parteiführung der Demokraten und New Hampshire Streit gegeben hatte.
Eigentlich hatte die Parteispitze in Washington den Auftakt ihrer Vorwahlserie nach South Carolina verlegen wollen. Dort erhoffen sich die Demokraten eine größere Resonanz und sie verwiesen auf die diversere Wählerschaft des südlichen Bundesstaats. So würde etwa den Stimmen von schwarzen Wählerinnen und Wählern ein größeres Gewicht zufallen. Die Abstimmung in South Carolina steht aber erst am 3. Februar an.
New Hampshire war damit nicht einverstanden. Der Bundesstaat - einschließlich der dortigen Demokraten - wollte sich den Status als erster Vorwahl-Staat nach dem Primary-Modus nicht nehmen lassen und beharrte auf seinem frühen Abstimmungstermin am 23. Januar. Biden hielt sich jedoch an die Parteilinie und stand so nicht auf den Wahlzetteln in New Hampshire. Dort waren nur weitgehend unbekannte Anwärter aufgeführt, die praktische keine Chancen haben. Insgesamt hat Amtsinhaber Biden bei den Vorwahlen der Demokraten keine echte Konkurrenz.
Wegen des Streits hat die Parteizentrale der Demokraten die Vorwahl in New Hampshire für unzulässig erklärt. Bidens Sieg ist daher rein symbolischer Natur, denn die Delegiertenstimmen aus New Hampshire werden beim Nominierungsparteitag der Demokraten im November nicht berücksichtigt. Offizieller Auftakt der demokratischen Vorwahlen ist so nun wie von der Parteispitze geplant am 3. Februar in South Carolina.
Ist Biden mit 81 Jahren der richtige Kandidat?
Die Präsidentschaftswahl in den USA findet am 5. November statt. Amtsinhaber Biden steht praktisch schon als Kandidat fest. Allerdings gibt es bei vielen Politikern und Wählern der Demokraten Zweifel, dass Biden mit 81 Jahren der richtige Kandidat ist. Er ist bereits jetzt der älteste Präsident der US-Geschichte.
Bei der Präsidentenwahl 2020 siegte Joe Biden gegen Donald Trump, der eine von Chaos und Skandalen geprägte vierjährige Amtszeit hinter sich hatte und den Wahlsieg Bidens bis heute nicht anerkennt.
Der Ex-Präsident kam seiner Nominierung als republikanischer Präsidentschaftskandidat am Dienstag einen Schritt näher: Trump setzte sich in New Hampshire gegen seine einzig verbliebene Konkurrentin, die frühere UN-Botschafterin Nikki Haley, durch. Nach Auszählung von mehr als der Hälfte der Stimmen lag der 77-Jährige rund zehn Prozentpunkte vor der 52-Jährigen.
Quelle: ntv.de, tar/AFP