Präsidentschaftswahl in den USA Biden will Kandidatur noch nicht offiziell machen
10.04.2023, 15:35 Uhr Artikel anhören
Biden will, will es aber noch nicht offiziell machen.
(Foto: REUTERS)
Es geht längst offenbar nur noch um den Zeitpunkt der Ankündigung. Einmal mehr lässt US-Präsident Biden keinen Zweifel an seinen Ambitionen für eine zweite Amtszeit. Doch für die offizielle Kür sei die Zeit noch nicht reif, sagt der 80-Jährige.
US-Präsident Joe Biden hat seine Absicht für eine erneute Kandidatur bei der US-Präsidentschaftswahl einmal mehr bekräftigt - eine offizielle Bekanntgabe aber weiter vermieden. "Ich habe vor, zu kandidieren, (...) aber wir sind noch nicht bereit, es anzukündigen", sagte er in der Sendung "Today" des Senders NBC vor einer Osterveranstaltung des Weißen Hauses. Der Reporter fragte Biden, wie viele dieser Osterveranstaltungen im Weißen Haus er noch machen wolle. "Ich plane mindestens drei oder vier weitere Ostereier-Rollen", sagte Biden. "Vielleicht fünf. Vielleicht auch sechs, was zur Hölle. Ich weiß es nicht", sagte Biden lächelnd.
Seine Top-Berater arbeiteten noch an Details zum Wahlkampf, berichtete NBC News unter Berufung auf nicht näher genannte Insider. "Die Entscheidung ist gefallen", sagte eine mit den Plänen vertraute Person NBC. "Aber er sträubt sich gegen den Druck, etwas ankündigen zu müssen, was er bereits entschieden hat."
Damit bleibt der 80-Jährige vorerst seiner bisherigen Linie treu. Erst Ende Februar hatte er dem Fernsehsender ABC gesagt: "Meine Absicht ist ..., war es von Anfang an, anzutreten." Er habe "aber erst andere Dinge zu erledigen, bevor ich voll in den Wahlkampf gehe". Zuvor hatte seine Frau Jill Biden bereits der Nachrichtenagentur Associated Press gesagt, dass nur noch der Zeitpunkt und der Ort für die Verkündung einer erneuten Präsidentschaftsbewerbung entschieden werden müssten.
Biden muss bei einer erneuten Kandidatur indes mit Widerstand aus den eigenen Reihen rechnen. So hatte unmittelbar vor Ostern der Neffe des ehemaligen US-Präsidenten John F. Kennedy, Robert F. Kennedy, seine Bewerbung um die Präsidentschaftskandidatur in den USA eingereicht. Der Anwalt ist einer der bekanntesten Impfgegner der USA und hat ein entsprechendes Dokument bei der nationalen Wahlkommission eingereicht.
Der 69-Jährige ist bereits der zweite demokratische Bewerber. Anfang März hatte bereits die 70 Jahre alte Autorin Marianne Williamson ihren Eintritt in das Rennen offiziell bekannt gegeben. Beide müssen und noch weitere eventuelle Bewerber aus den reihen der Demokraten müssen sich zuerst in parteiinternen Vorwahlen gegen Amtsinhaber Biden durchsetzen. Zumindest Kennedy und Williamson werden hierfür geringe Chancen eingeräumt.
Für die Republikaner bewerben sich außer Ex-Präsident Donald Trump auch die ehemalige US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Nikki Haley, der Unternehmer Vivek Ramaswamy und der ehemalige Gouverneur des Bundesstaates Arkansas, Asa Hutchinson, um die Präsidentschaftskandidatur. Trump dürfte in den nächsten Monaten aber weitere parteiinterne Konkurrenz bekommen.
Quelle: ntv.de, jwu/rts/dpa