Politik

Trumps Corona-Taskforce-Chefin Birx wechselt zu Luftreiniger-Firma

Birx arbeitet nicht länger mit ihrem Mentor, dem US-Virologen Anthony Fauci zusammen.

Birx arbeitet nicht länger mit ihrem Mentor, dem US-Virologen Anthony Fauci zusammen.

(Foto: ZUMAPRESS.com)

Unter Ex-Präsident Trump hat Deborah Birx die viel kritisierte Corona-Politik mitzuverantworten. Immer wieder wird der damaligen Corona-Taskforce-Chefin vorgeworfen, sie leiste gegen Trump zu wenig Widerstand. Nun wechselt sie zu einem Hersteller von Geräten, die Luft und Oberflächen vom Virus befreien.

Deborah Birx, Koordinatorin der Coronavirus-Taskforce unter dem ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump, wechselt in die Privatwirtschaft. Sie heuert nach Angaben des britischen "Guardian" bei einem texanischen Hersteller von Reinigungsgeräten, die das Coronavirus innerhalb von Minuten aus der Luft und innerhalb von Stunden von Oberflächen saugen können. Birx wird bei dem in Dallas ansässigen Unternehmen Activepure demnach als leitende wissenschaftliche und medizinische Beraterin tätig sein - das teilten sie und das Unternehmen mit.

Birx wurde vorgeworfen, zu oft still geblieben zu sein, wenn ihr Chef absurde Thesen von sich gab.

Birx wurde vorgeworfen, zu oft still geblieben zu sein, wenn ihr Chef absurde Thesen von sich gab.

(Foto: picture alliance/dpa)

Birx kam 2020 ins Weiße Haus, um die Reaktion der Trump-Administration auf die Pandemie zu leiten. Während ihrer Zeit dort wurde sie aber immer wieder dafür kritisiert, dass sie dem ehemaligen Präsidenten nicht die Stirn bot, als er das Virus herunterspielte. Zum Beispiel als er vorhersagte, dass es verschwinden würde, und in Frage stellte, ob die Einnahme von Bleichmittel helfen könnte, infizierte US-Amerikaner zu heilen. Zudem hatte sie Trump gegen dessen Kritiker verteidigt.

In einem Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters übernahm Birx kürzlich Mitverantwortung für die vielen Corona-Toten in der USA. Angesichts der Hunderttausenden Opfer müsse man "wissen, dass es nicht so gut gelaufen ist, wie es hätte sein sollen", sagte sie.

Birx äußerte auch Bedenken über die aktuellen Testkapazitäten der USA, lobte aber die neue Regierung, sie lebe das Tragen von Masken konsequent vor. "Das ist wirklich wichtig, wenn man die Leute auffordert, ihr Verhalten zu ändern", so Birx. Ihr ehemaliger Chef hatte lange abgelehnt, eine Maske zu tragen.

Während Birx' Freund und ehemaliger Mentor, der von Trump oft gescholtene Anthony Fauci, mittlerweile der medizinische Top-Berater des neuen US-Präsidenten Joe Biden ist, bekam Birx keinen Job. "Die Biden-Administration wollte einen Neuanfang", sagte sie in dem Interview mit Reuters. "Ich verstehe das vollkommen."

Zusätzlich zu ihrer Rolle bei Activepure hat sich Birx auch dem George W. Bush Institute als Fellow für globale Gesundheit und dem biopharmazeutischen Unternehmen Innoviva als Vorstandsmitglied angeschlossen, gab sie laut "Guardian" bekannt.

Quelle: ntv.de, lwe/rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen