Sammelabschiebungen geplant Bislang 10.000 Asylbewerber abgeschoben
05.09.2015, 12:40 Uhr
Antragssteller aus sogenannten "sicheren Herkunftsländern" haben kaum eine Chance auf einen positiven Bescheid.
(Foto: picture alliance / dpa)
Die Zahl der Abschiebungen ist in diesem Jahr einem Bericht des "Spiegel" zufolge bereits auf über 10.000 gestiegen. Das seien etwa so viele wie im gesamten Vorjahr, berichtete das Magazin unter Berufung auf Angaben des Bundes und der Länder. Zahlreiche Bundesländer planten in den kommenden Wochen Sammelabschiebungen, insbesondere in die Balkanstaaten.
Der Präsident des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (Bamf), Manfred Schmidt, geht von 75.000 offenen Anträgen vom Westbalkan bis Ende des Jahres aus. Bis auf wenige Menschen dürften alle Antragsteller einen negativen Bescheid bekommen. "Diese Entscheidungen müssen dann auch konsequent umgesetzt werden und die abgelehnten Asylbewerber Deutschland so schnell wie möglich verlassen", forderte Schmidt.
Vor kurzem waren Bosnien-Herzegowina, Mazedonien und Serbien per Asylgesetz zu sicheren Herkunftsländern erklärt worden. Dies wird angesichts der weiter steigenden Asylbewerberzahlen aus der Region seit längerem auch für Albanien, Kosovo und Montenegro gefordert. Antragsteller aus diesen Staaten erhalten nach Angaben der Bundesregierung praktisch niemals Asyl.
Quelle: ntv.de, jki/AFP