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Energieminister stellt Bedingung Blackout in Gaza endet nicht ohne Freilassung der Geiseln

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Das einzige Kraftwerk im Gazastreifen steht still. Aus Israel soll erst wieder Strom geliefert werden, wenn die Hamas die Geiseln freilässt.

Das einzige Kraftwerk im Gazastreifen steht still. Aus Israel soll erst wieder Strom geliefert werden, wenn die Hamas die Geiseln freilässt.

(Foto: Mohammed Talatene/dpa)

Im abgeriegelten Gazastreifen gehen seit Anfang der Woche nicht nur immer wieder israelische Raketen nieder, sondern es fehlt auch an Nahrung, Strom und Wasser. Das würde es erst wieder geben, wenn die Geiseln frei sind, kündigt Israels Energieminister Katz an.

Nach dem Hamas-Großangriff hat Israels Energieminister die Grundversorgung der Zivilbevölkerung im Gazastreifen an die Freilassung der israelischen Geiseln in Hand der islamistischen Hamas geknüpft. "Kein Stromschalter wird umgelegt, kein Wasserhahn geöffnet und kein Treibstofflaster fährt rein, bis die israelischen Geiseln nach Hause zurückgekehrt sind", schrieb Israel Katz auf der Plattform X (vormals Twitter). Humanitäre Gesten werde es nur im Gegenzug für humanitäre Gesten geben. "Und dass uns keiner Moral predigt", schrieb Katz.

Terroristen hatten am vergangenen Samstag im Auftrag der im Gazastreifen herrschenden Islamistenorganisation Hamas Massaker mit mehr als 1200 Toten in israelischen Grenzorten und auf einem Musikfestival angerichtet. Rund 150 Menschen wurden in den Küstenstreifen verschleppt und werden dort als Geiseln festgehalten. Bei den Geiseln handelt es sich um Israelis, Menschen mit doppelter Staatsangehörigkeit und Ausländer.

Israel verkündete daraufhin die Abriegelung des Gazastreifens sowie den Stopp israelischer Stromlieferungen in den Gazastreifen. Auch die Einfuhr von Treibstoff, Lebensmitteln und Trinkwasser wurde eingestellt. Das einzige Kraftwerk im Gazastreifen musste am Mittwoch wegen Treibstoffmangels abgeschaltet werden. Die Armee verwies allerdings auch darauf, dass die Hamas die Übergänge in das Küstengebiet selbst zerstört habe. Ägypten schloss wegen israelischem Beschuss kurz darauf seinen einzigen Grenzübergang zum Gazastreifen.

Bereits 1200 Tote in Gaza

Im Gazastreifen lebten bereits vor der neuen militärischen Auseinandersetzung rund 2,2 Millionen Menschen nach UN-Angaben unter sehr schlechten Bedingungen. Die Hamas, die auch von EU und USA als Terrororganisation eingestuft wird, hatte 2007 gewaltsam die alleinige Macht an sich gerissen. Im Anschluss verhängten Israel und Ägypten bereits eine Blockade über das Küstengebiet.

Israel reagiert seit den Massakern zudem mit schweren Luftangriffen auf den Gazastreifen. Dabei wurden dort nach Angaben des Gesundheitsministeriums mehr als 1200 Menschen getötet und rund 5800 weitere verletzt.

Quelle: ntv.de, als/dpa/AFP

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