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"Das kommt von oben" Bolsonaro sieht Trump als Zwilling im Gottesgnadentum

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Auch gerettet: Bolsonaro sieht dabei die Hand Gottes im Spiel.

Auch gerettet: Bolsonaro sieht dabei die Hand Gottes im Spiel.

(Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com)

Nach dem gescheiterten Attentat in Pennsylvania schwärmt Brasiliens Ex-Präsident in den höchsten Tönen von Trump. Dabei wird deutlich, dass er den früheren US-Präsidenten als Zwilling im Gottesgnadentum wahrnimmt. Schließlich hat auch Bolsonaro einen Messerangriff knapp überlebt.

Brasiliens rechtsextremer Ex-Staatschef Jair Bolsonaro hat den versuchten Mordanschlag auf Ex-US-Präsident Donald Trump mit der gegen ihn verübten Messerattacke im Jahr 2018 verglichen. "Er wurde meiner Meinung nach ebenso gerettet, wie ich gerettet wurde", sagte Bolsonaro in einem auf X veröffentlichten Video über Trump. Bolsonaro war 2018 während des Wahlkampfs niedergestochen worden und musste in der Folge mehrfach operiert werden. "Die Ärzte sagen, dass es ein Wunder war, dass ich 2018 überlebt habe angesichts der Schwere der Verletzungen", schrieb Bolsonaro nun auf X. Bei dem Anschlag auf Trump sei es eine "Sache von Zentimetern" gewesen.

"Dies kommt meiner Ansicht nach von oben", sagte Bolsonaro mit gen Himmel gerichtetem Blick über ihrer beider Überleben. Der mitunter als "Trump der Tropen" bezeichnete brasilianische Ex-Präsident ist als Bewunderer des Republikaners bekannt. Nach dem Anschlagsversuch in Pennsylvania bezeichnete Bolsonaro Trump als derzeit "weltweit großartigsten politischen Führer".

Wie die USA hat Brasilien in den vergangenen Jahren eine starke politische Polarisierung erlebt. Im Januar 2023 stürmten Bolsonaro-Anhänger eine Woche nach der Amtseinführung des linksgerichteten Staatschefs Luiz Inácio Lula da Silva die Regierungsgebäude in der Hauptstadt Brasília. Sie warfen Lula vor, den Wahlsieg gestohlen zu haben, und forderten das Militär vergeblich auf, den Linkspolitiker zu stürzen.

Auch Fico sieht Parallelen

Die Gewalt erinnerte an den Sturm von Trump-Anhängern auf das Kapitol in Washington im Januar 2021, nachdem Trump die Präsidentschaftswahl gegen den heutigen Amtsinhaber Joe Biden verloren hatte. In Brasilien wurde gegen den 69-jährigen Bolsonaro ein Ämterverbot bis 2030 ausgesprochen, weil er unbegründeterweise Zweifel an der Legitimität der brasilianischen Präsidentschaftswahl 2022 gesät hatte.

Trump hatte am Samstag (Ortszeit) bei einer Wahlkampfveranstaltung im Bundesstaat Pennsylvania nur knapp einen Mordanschlag überlebt. Er wurde angeschossen und dabei leicht am Ohr verletzt. Außer dem mutmaßlichen Schützen wurde auch ein Zuschauer getötet, zwei weitere wurden schwer verletzt.

Auch der slowakische Regierungschef Robert Fico zog Parallelen zwischen den Schüssen auf Trump und einem auf ihn verübten Anschlag. Der populistische Politiker war am 15. Mai nach einer Kabinettssitzung in einer slowakischen Kleinstadt von einem Attentäter niedergeschossen worden. Fico überlebte schwer verletzt und konnte erst vor einigen Tagen wieder seine Arbeit aufnehmen.

Quelle: ntv.de, mau/AFP

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