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Scharfe Attacke auf Facebook Fico nimmt Regierungsgeschäfte wieder auf

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Robert Fico wird bleibende Schäden des Attentats davon tragen.

Robert Fico wird bleibende Schäden des Attentats davon tragen.

(Foto: picture alliance/dpa/TASR)

Im Mai verletzen mehrere Kugeln den slowakischen Ministerpräsidenten Robert Fico lebensgefährlich. Zwei Monate später nimmt der umstrittene 59-Jährige seine Arbeit wieder auf - und schießt direkt scharf gegen seine politischen Feinde, "progressive und liberale Medien" sowie die Opposition.

Fast zwei Monate nach einem auf ihn verübten Attentat hat der slowakische Ministerpräsident Robert Fico die Arbeit wieder aufgenommen. Der Politiker der sozialdemokratischen Partei Smer nahm in Bratislava an einer Kabinettssitzung teil. Er kehre langsam wieder zu seinem Arbeitstempo zurück, sagte der 59-Jährige einer Mitteilung zufolge. Er hoffe, dass er seine Funktion bald wieder vollumfänglich wahrnehmen könne.

Bereits am Montag hatte Fico einen Agrarbetrieb besucht und die Ernte begutachtet. Bei der Ankunft stützte er sich mit einer Hand auf eine Krücke. Auf seiner Facebook-Seite veröffentlichte Fico anlässlich seiner Rückkehr zudem ein sarkastisches Statement, das sich vornehmlich an die "progressiven und liberalen Medien" sowie die Opposition richtet: "Entschuldigt, dass ich überlebt habe, aber ich bin zurück."

Wie die Agentur TASR berichtet, telefonierte Fico zudem mit dem ukrainischen Ministerpräsidenten Denys Schmyhal. Er habe ihm angeboten, Kinder-Krebspatienten aus der Ukraine in der Slowakei aufzunehmen und zu behandeln. Russland hatte am Montag das größte ukrainische Kinderkrankenhaus in Kiew bombardiert. Ein weiteres Thema war die Abhaltung einer gemeinsamen Regierungssitzung der beiden Nachbarstaaten, die Anfang Herbst stattfinden soll.

Angreifer sitzt in U-Haft

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Der äußerst umstrittene Fico war am 15. Mai nach einer Kabinettssitzung in der Kleinstadt Handlova von einem Mann mit mehreren Schüssen lebensgefährlich verletzt worden, als er wartende Anhänger begrüßen wollte. Der unmittelbar nach dem Angriff festgenommene Angreifer sitzt in Untersuchungshaft. Seine Tat begründete der 71-Jährige mit Hass auf Fico und dessen links-nationalistische Koalition.

Zu den kontroversen Entscheidungen der Regierung zählte zuletzt etwa die Auflösung des öffentlich-rechtlichen Radio- und Fernsehsenders RTVS und dessen Neugründung als STVR. Auch Ficos Pläne, das Strafgesetzbuch zu überarbeiten, rufen Bedenken hervor, er verfolge einen autokratischen Kurs.

Quelle: ntv.de, chr/dpa

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