Grapscher und Geld für Geliebte? Boris Johnson holen angebliche Affären ein
30.09.2019, 13:51 Uhr
Noch schnell die Haare schön vor der BBC-Sendung, in der sich Johnson unangenehmen Fragen stellen muss.
(Foto: dpa)
Erst wenige Monate im Amt, scheint Boris Johnson das Pech zu verfolgen. Nun gibt es auch noch pikante Vorwürfe gegen den Premierminister: Es geht um Hände auf fremden Schenkeln und Gelder für eine außereheliche Geliebte.
Ist das alles eine Schmutzkampagne, die Premierminister Boris Johnson nun kurz vor dem Brexit ereilt? Klar ist zumindest: Es sind Vorwürfe, die es in sich haben. Demnach soll der Tory-Chef zwei Frauen belästigt und eine Geliebte begünstigt haben. Nach Angaben der Londoner Stadtverwaltung liegen Indizien für eine Straftat vor. Ob ermittelt wird, muss nun die Polizeiaufsicht entscheiden.
Beide Fälle liegen einige Jahre zurück. So soll Johnson als Bürgermeister von London die amerikanische Geschäftsfrau Jennifer Arcuri bevorteilt haben. Unter anderem soll diese damals Fördergelder erhalten haben. Außerdem konnte sie an offiziellen Reisen nach Singapur, New York und Tel Aviv teilnehmen, obwohl sie die erforderlichen Bedingungen dafür nicht erfüllt haben soll.
Wie die "Sunday Times" schreibt, pflegte der mehrfache Familienvater Johnson mit der jungen blonden Frau offenbar eine außereheliche Affäre. Unter anderem zitiert die Zeitung einen Tory-Aktivisten, der 2015 im Wahlkampf aktiv war, mit den Worten: "Sie sagte mir, dass sie miteinander schlafen." Auch habe sie bei Witzen über ihr Verhältnis betont, dass "Blonde mehr Spaß haben".
Dem Bericht zufolge waren im Umfeld Johnsons einige besorgt über den Einfluss, den Arcuri über den damaligen Bürgermeister ausübte. Arcuri selbst scheint die Unterstützung wenig gebracht zu haben. Trotz großzügiger staatlicher Hilfen in Höhe von mehr als 100.000 Pfund verloren ihre beiden Firmen laut "Sunday Times" mehr als eine Million Pfund.
Johnson: "Ich bin sehr, sehr stolz"
Johnson selbst wiegelt ab: "Ich bin sehr, sehr stolz auf alles, was wir getan haben, und sicherlich auch auf das, was ich als Bürgermeister von London gemacht habe", sagte Johnson der BBC. Unregelmäßigkeiten habe es nicht gegeben. Auch Arcuri erklärte, dass sie alle Zuwendungen "rein aus Respekt für ihre Rolle als Geschäftsfrau" erhalten habe.
Dabei sind die Vorwürfe gegen Johnson nicht die einzigen, die ihn jetzt in Bedrängnis bringen könnten. So bezichtigt ihn außerdem eine Kolumnistin der "Sunday Times", Charlotte Edwardes, sie vor knapp 20 Jahren begrapscht zu haben. Damals war Johnson Chefredakteur des "Spectator"-Magazins, sie saß bei einem Essen zu seiner Rechten. "Unter dem Tisch fühle ich Johnsons Hand auf meinen Schenkeln. Er drückt sie. Seine Hand ist weit oben auf meinem Bein und er hat genug Fleisch zwischen seinen Fingern, um mich plötzlich aufrecht sitzen zu lassen."
Ihren Angaben zufolge war sie an dem Abend nicht die Einzige, der Johnson nahe rückte. Als sie später dessen Nachbarin zur Linken von dem Vorfall erzählt habe, habe diese erwidert: "O Gott, er machte genau das Gleiche mit mir."
Ein Sprecher des Premierministers wies die Vorwürfe zurück. "Diese Anschuldigungen sind falsch", hieß es aus der Downing Street. Die Kolumnistin Edwardes antwortete danach auf Twitter: "Wenn der Premier sich an den Vorfall nicht erinnern kann, dann habe ich mit Sicherheit ein besseres Gedächtnis als er."
Quelle: ntv.de, ghö