Angriff auf Einkaufszentrum Botschafter Melnyk wütet gegen "russische Mistkerle"
22.03.2022, 08:50 Uhr
Am Sonntag trifft eine Bombe ein Einkaufszentrum in der Nähe von Kiew - acht Menschen sterben. Der ukrainische Botschafter zeigt sich danach "echt wütend". Das zerstörte Viertel sei einst sein Zuhause gewesen.
Nach dem russischen Angriff auf ein Einkaufszentrum und mehrere Gebäude in Kiew äußert sich der ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, mit drastischen Worten. Auf Twitter schreibt er, dass sein Bezirk in Kiew von dem Raketenbeschuss betroffen gewesen sei: "Ihr russischen Mistkerle werdet dafür bitter bezahlen." Im Gespräch mit der "Bild"-Zeitung sagt der Diplomat: "Hier wohnen wir. Daher traf dieser mörderische Raketenangriff auch meine Familie mitten ins Herz." Und weiter: "Wir sind echt wütend!"
Am späten Sonntagabend hatte ein russischer Angriff das Einkaufszentrum "Retroville" im Nordwesten Kiews vollständig zerstört. Melnyk hat dort nach eigenen Angaben gewohnt, wie er auf Twitter mitteilte: "Das ist mein Bezirk von Kyjiw!" Bei dem Anschlag kamen mindestens acht Menschen ums Leben. Laut Moskau diente das "funktionsunfähige" Einkaufszentrum als Waffenlager. "Eine Batterie von Mehrfachraketenwerfern und eine Lagerbasis für ihre Munition wurde mit Präzisionswaffen mit großer Reichweite zerstört", erklärte das russische Verteidigungsministerium.
Das zehnstöckige Gebäude wurde von einer gewaltigen Explosion erschüttert. Der gesamte südliche Teil des Einkaufszentrums sowie Autos auf dem Parkplatz wurden zerstört. Im Boden klaffte ein mehrere Meter großer Krater. Die verkohlten Überreste des Gebäudes qualmten am Montagmorgen immer noch.
Der ukrainische Rettungsdienst hatte in der Nacht im Onlinenetzwerk Facebook mitgeteilt, "feindlicher Beschuss" habe mehrere Stockwerke des Einkaufszentrums im Stadtviertel Podilsky in Brand gesetzt. Auf von den Behörden veröffentlichten Aufnahmen von Überwachungskameras war eine große Explosion zu sehen, der mehrere kleinere Detonationen folgten. Feuerwehrleute zogen demnach mindestens einen staubbedeckten Mann aus den Trümmern.
Quelle: ntv.de, cls/AFP