Politik

Franziskus bereist Chile Brandanschläge begleiten Papstbesuch

Die Santa-Juana-Kapelle in  der Ortschaft Cunco steht in Flammen.

Die Santa-Juana-Kapelle in der Ortschaft Cunco steht in Flammen.

(Foto: AP)

Ein Besuch des Papstes ist für katholische Länder ein Hauptgewinn. Auch in Chile empfangen die Menschen Franziskus euphorisch, es stehen aber auch mehrere Kapellen in Brand. Auf Flugblättern weisen die Brandstifter auf die Situation der Ureinwohner hin.

In Chile sind wenige Stunden nach der Ankunft von Papst Franziskus zwei Kapellen in Flammen aufgegangen. Sie seien in der Umgebung der südchilenischen Ortschaft Cunco am frühen Dienstag zeitgleich mutmaßlich durch Brandanschläge zerstört worden, erklärte Feuerwehrchef Pablo Oakley dem Sender Radio Cooperativa. Da sie niedergebrannt seien, werde es nicht einfach sein, die Brandursachen festzustellen.

Das bekannte Bild: Tausende Menschen empfangen Franziskus im O'Higgins Park in Santiago de Chile.

Das bekannte Bild: Tausende Menschen empfangen Franziskus im O'Higgins Park in Santiago de Chile.

(Foto: REUTERS)

Bereits am Wochenende hatten Unbekannte mehrere Kirchen in Santiago de Chile mit Brandsätzen angegriffen. Die Täter hinterließen Flugblätter, auf denen sie den Besuch von Franziskus kritisierten und Autonomieansprüche der indigenen Mapuche unterstützten.

Der dreitägige Besuch in Chile stellt für Franziskus den Auftakt seiner Lateinamerikareise dar. Am Mittwoch will er sich in Temuco mit Vertretern der Mapuche treffen. Die Ureinwohner fordern seit Jahrzehnten die Rückgabe von Ländereien.

Papst bittet um Verzeihung

Bei seiner Ankunft in Chile bat Franziskus um Verzeihung für den Kindesmissbrauch eines chilenischen Priesters gebeten. "Wir müssen uns dafür einsetzen, dass sich dies nicht wiederholt", sagte Franziskus im Regierungspalast La Moneda, wo er von der Staatschefin Michelle Bachelet empfangen wurde. Der Papst bezog sich auf den 2010 aufgedeckten Fall des Priesterausbilders Fernando Karadima, der womöglich von Bischöfen gedeckt wurde. Ein vatikanisches Gericht hatte ihn 2011 schuldig gesprochen.

"Ich kann nicht umhin, den Schmerz und die Scham zum Ausdruck zu bringen, die ich angesichts des nicht wieder gutzumachenden Schadens empfinde, der Kindern von Geistlichen der Kirche zugefügt worden ist", sagte der Papst in seiner Rede. Der Skandal um Karadima hatte das Vertrauen der Kirche in Chile schwer erschüttert. Am Donnerstag tritt Franziskus die zweite Etappe seiner sechsten Lateinamerikareise in Peru an.

Quelle: ntv.de, chr/dpa

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