Politik

Seit April in Haft Brite stirbt in Kriegsgefangenschaft bei Separatisten

Prorussische Separatisten in der ostukrainischen Stadt Lyssytschansk.

Prorussische Separatisten in der ostukrainischen Stadt Lyssytschansk.

(Foto: REUTERS)

Die moskautreuen Truppen in der Ostukraine warfen Paul Urey vor, ein Söldner zu sein. Laut seiner Familie war der Brite jedoch als humanitärer Helfer unterwegs, als er von Separatisten festgenommen wurde. Nun ist Urey tot - er starb nach Angaben der Besatzer wegen einer Vielzahl chronischer Krankheiten.

Im Osten der Ukraine ist der Brite Paul Urey in Kriegsgefangenschaft der prorussischen Separatisten gestorben. Dies teilte eine Vertreterin der Separatisten, Darja Morosowa, der Agentur Interfax zufolge mit. Bei einer medizinischen Untersuchung des Mannes nach dessen Festnahme im April seien eine Reihe chronischer Krankheiten wie Diabetes, eine Lungen- und Nierenschwäche sowie mehrere Herz-Kreislauf-Beschwerden festgestellt worden, sagte Morosowa. "Angesichts dieser Diagnose und des Stresses ist er am 10. Juli gestorben."

Die genauen Todesumstände lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Trotz "der Schwere der Verbrechen", die ihm vorgeworfen worden seien, so die Sprecherin der Besatzer, habe Urey in der Haft eine "angemessene medizinische Versorgung" erhalten.

Der verstorbene Brite war Medienberichten zufolge und laut Angaben seiner Familie mit einem Hilfstransport in der umkämpften Region Saporischschja im Südosten der Ukraine unterwegs, wo er von moskautreuen Truppen festgenommen wurde. Auch Ureys Mutter sagte, dass ihr Sohn an Diabetes leide und auf Insulin-Gaben angewiesen sei. Die Separatisten warfen ihm vor, ein Söldner zu sein.

In einem im russischen Fernsehen verbreiteten Verhörvideo gab Urey an, bereits im Irak, in Afghanistan und Libyen gekämpft zu haben. Unabhängig sind auch diese Angaben nicht zu überprüfen. Die Hilfsorganisation Presidium Network mit Sitz in Großbritannien hatte am 29. April bekannt gegeben, dass zwei ihr bekannte humanitäre Helfer, Paul Urey und Dylan Healy, im Süden der Ukraine von der russischen Armee gefangen genommen worden seien. Sie hätten dort versucht, eine Frau und deren Kinder in Sicherheit zu bringen.

Die Separatisten haben mehrere Ausländer als Söldner der ukrainischen Truppen zum Tode verurteilt. Der Verstorbene zählte nicht zu den Verurteilten. Russland führt seit Ende Februar einen Angriffskrieg gegen die Ukraine.

Quelle: ntv.de, mbe/AFP/dpa

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