Politik

Schlagabtausch zu Brexit-Deal Britische Regierung widerspricht Trump-Kritik

Trump findet, sein Kollege Johnson sei "ein fantastischer Mann".

Trump findet, sein Kollege Johnson sei "ein fantastischer Mann".

(Foto: picture alliance/dpa)

Wenn der Brexit vollzogen ist, muss Großbritannien neue Handelsabkommen abschließen - auch mit den USA. In einem Interview hält Präsident Trump das angesichts des Austrittsdeals von Premier Johnson aber für unmöglich. Die britische Regierung fühlt sich angegriffen und reagiert prompt.

Die Regierungen von Großbritannien und den USA teilen beim Brexit nicht die gleiche Auffassung. Auf die Kritik von US-Präsident Donald Trump an dem von Premierminister Boris Johnson mit der EU ausgehandelten Brexit-Abkommen folgt Widerspruch aus der Downing Street. Mit diesem Abkommen werde Großbritannien "rund um die Welt eigene Freihandelsabkommen" abschließen können, erklärte ein Sprecher. Dies werde "für jeden Teil des Vereinigten Königreichs von Vorteil sein".

Trump hatte hingegen die Ansicht vertreten, Johnsons Brexit-Abkommen mache den Abschluss eines Handelsabkommens zwischen den USA und Großbritannien unmöglich. Trumps Stellungnahme erfolgte in einem Interview mit dem Chef der EU-feindlichen Brexit-Partei, Nigel Farage. Darin fand Trump aber auch Lob für den britischen Regierungschef. "Er ist ein fantastischer Mann, und ich denke, er ist genau der richtige Typ für diese Zeit."

Die Brexit-Partei will erreichen, dass Großbritannien die Europäische Union ohne jedes Abkommen verlässt. Trump forderte Johnson und Farage zu einer Zusammenarbeit bei den vorgezogenen Parlamentswahlen in Großbritannien im Dezember auf. Farage antwortete, er könne Johnson nur unterstützen, wenn der Premierminister sein "fürchterliches" Brexit-Abkommen aufgebe.

Trump hat sich schon mehrfach in den Brexit-Streit in Großbritannien eingemischt und sich dabei meist hinter Johnson gestellt. Im September sagte Trump, die USA und Großbritannien arbeiteten an einem "großartigen Handelsabkommen" für die Zeit nach dem Brexit. Im August lobte er Johnson als "großartig" und bezeichnete ihn als "richtigen Mann" zur Umsetzung des Brexits.

Großbritannien hofft darauf, durch ein Freihandelsabkommen mit den USA den transatlantischen Warenaustausch zu erhöhen. Dies soll zum Teil den Wegfall europäischer Absatzmärkte durch den EU-Austritt kompensieren.

Quelle: ntv.de, ibu/AFP

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