Politik

Boris Johnson knickt ein Britische Schulen schließen nun doch

Großbritanniens Premierminister ruderte heute zurück.

Großbritanniens Premierminister ruderte heute zurück.

(Foto: imago images/Xinhua)

Noch am Montag erklärt der britische Premierminister Boris Johnson, auf Schulschließungen verzichten zu wollen. Dafür erntet er Kritik von allen Seiten. Nun rudert er zurück und macht in ganz Großbritannien die Schulen doch dicht.

Bei der Bekämpfung der Coronavirus-Pandemie setzt Großbritannien jetzt doch auf Schulschließungen. Die Regelung trete landesweit am Freitagnachmittag in Kraft, teilte der britische Bildungsminister Gavin Williamson im Unterhaus in London mit. Die Maßnahme gelte für unbestimmte Zeit.

Wenige Stunden zuvor hatten bereits die Regierungen in Edinburgh und Cardiff Schulschließungen angekündigt. Die schottische Regierungschefin Nicola Sturgeon sagte, sie könne derzeit nicht sagen, ob die Schulen vor den Sommerferien noch einmal öffnen würden. Der britische Premierminister Boris Johnson hatte am Montag noch erklärt, auf Schulschließungen verzichten zu wollen. Sehr zum Ärger von Eltern und Lehrern. Eine entsprechende Petition auf der Internetseite des Parlaments wurde 670.000 Mal unterzeichnet.

Gesonderte Öffnungszeiten in Supermärkten

Dass Schottland und Wales auf eigene Faust ihre Schulen schlossen, setzte Johnson zusätzlich unter Druck. "Wir haben beschlossen, dass dies der richtige Moment ist, um das zu tun", sagte er jetzt bei einer Pressekonferenz zu der Entscheidung im Londoner Regierungssitz Downing Street. Und: "Wenn die Schulen am Freitagnachmittag ihre Tore schließen, bleiben sie für die überwiegende Mehrheit der Schüler bis auf Weiteres geschlossen." Bildungsminister Gavin Williamson erklärt im Parlament, es werde unter anderem Ausnahmen für die Kinder von Eltern geben, die in wichtigen Bereichen der Gesellschaft tätig seien.

Britische Supermärkte kündigten unterdessen an, ab Donnerstag speziell für Ältere, Schwangere und Gebrechliche gesonderte Öffnungszeiten anzubieten. Zudem sollten Hamsterkäufe weiter unterbunden werden. Schon in der vergangenen Woche hatten einige damit begonnen, die Anzahl von Grundnahrungsmitteln und Haushaltsartikeln, die Kunden kaufen können, zu begrenzen. Rationiert werden die Waren unter anderem bei der führenden Supermarktkette Sainsbury, aber auch bei Aldi und Lidl.

Die Zahl der Todesopfer in Großbritannien stieg inzwischen auf 104. Am Dienstag hatte die Regierung noch von 71 Todesfällen und 2626 bestätigten Infektionen mit dem Coronavirus gesprochen.

Quelle: ntv.de, nan/AFP

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