Schwere Verletzungen am Bauch Bruder des kleinen Jungen aus Aleppo ist tot
20.08.2016, 23:19 UhrDas Bild des blutverschmierten Jungen aus Aleppo geht um die Welt. Omrans ganze Familie wird bei den Luftangriffen verschüttet, verletzt und schließlich gerettet. Die Verletzungen des älteren Bruders Ali allerdings sind zu schwer.
Der Bruder des syrischen Jungen Omran, dessen Bilder nach einem Luftangriff in Aleppo um die Welt gegangen waren, ist nach Angaben eines Fotografen der Szene gestorben. Der Zehnjährige sei seinen Wunden im Bauchbereich erlegen, die er bei demselben Angriff am Mittwochabend erlitten habe, erklärte Mahmud Raslan. Er habe die Familie getroffen und ihr sein Beileid ausgedrückt. Auch die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte erklärte, dass der Junge tot sei.
Dem Fotografen zufolge war der Junge am Freitag nach einer Operation noch stabil. Sein Zustand habe sich am Samstag allerdings drastisch verschlechtert. Die Aufnahmen seines Bruders Omran hatten Menschen weltweit erschüttert. Auf einem Video des oppositionellen Aleppo Media Center (AMC) ist zu sehen, wie der Junge auf einem Stuhl im Krankenwagen sitzt, völlig in Staub eingehüllt, die Füße nackt. Er schreit nicht, er weint nicht, doch der Schock steht ihm ins Gesicht geschrieben - gerade durch diese Stille wirkt das Entsetzen so herzzerreißend und wird zum Symbol für das Grauen des Bürgerkrieges.
Mustafa al-Sarout, der die Bilder von Omran gemacht hat, sagte in einem Gespräch mit dem "Guardian": "Ich habe schon so viele Kinder gesehen, die aus Trümmern gerettet wurden, aber dieses Kind, mit all seiner Unschuld, es hatte keine Ahnung, was mit ihm geschah." Im Gesicht des Jungen habe sich so viel abgespielt, dazu die Mischung aus Staub und Blut, und das alles in diesem Alter.
Die sechsköpfige Familie des fünfjährigen Omran saß gerade gemeinsam beim Abendessen, als die Bomben in das Haus einschlugen. Die gesamte Familie wurde bei den Luftangriffen verletzt. Der Großvater erzählt in einem Gespräch mit der "Bild"-Zeitung, dass die sechsköpfige Familie fast eine Stunde in dem zerstörten Haus eingeschlossen gewesen sein soll. Die Truppen der zivilen Retter konnten die Verletzten wegen der ganzen Trümmer nicht erreichen. Erst als sie durch das Nachbargebäude durchgestoßen waren, konnten wie durch ein Wunder alle Familienmitglieder aus dem Haus und in Krankenhäuser gebracht werden. Später sei das ganze Gebäude eingestürzt.
Quelle: ntv.de, jaz/dpa