Zwei neue Gruppen im Parlament Bündnis Wagenknecht plant Formierung im Bundestag
04.12.2023, 13:06 Uhr Artikel anhören
Die Vorstandsmitglieder des Vereins "Bündnis Sahra Wagenknecht": Lukas Schön, Amira Mohamed, Sahra Wagenknecht, Ralph Suikat und Christian Leye.
(Foto: picture alliance/dpa)
Mit ihrem Austritt aus der Linken sorgen Sahra Wagenknecht und gleichgesinnte Abgeordnete für den Zerfall der Linksfraktion im Bundestag. Diese löst sich noch in dieser Woche auf. Nun werden bald zwei Anträge auf Gruppengründung im Bundestag eingehen.
Nach ihrem Austritt aus der Linken wollen sich Sahra Wagenknecht und neun weitere Abgeordnete kommende Woche als eigene Gruppe im Bundestag formieren. Am 12. Dezember werde sich das "Bündnis Sahra Wagenknecht" im Bundestag ordentlich konstituieren und dann auch den Gruppenstatus beantragen, teilte eine Sprecherin mit.
Wagenknecht und ihre neun Mitstreiterinnen und Mitstreiter waren im Oktober aus der Partei Die Linke ausgetreten. Deshalb löst sich auch die bisherige Linksfraktion mit zuletzt 38 Mitgliedern zum 6. Dezember auf.
Die verbliebenen 28 Linken-Abgeordneten haben bereits einen Antrag auf Gründung einer eigenen Gruppe gestellt und hoffen auf rasche Anerkennung durch den Bundestag. Nötig ist ein Beschluss des Plenums, mit dem die Rechte einer neuen Gruppe im parlamentarischen Betrieb festgelegt werden.
Weniger Rechte, weniger Geld
Eine Gruppe hat im Vergleich zu einer Fraktion weniger parlamentarische Rechte, etwa beim Stellen von Anfragen an die Regierung. Und sie bekommt weniger finanzielle Unterstützung aus der Staatskasse. Ob der Bundestag über beide Gruppen - die Linke und die Wagenknecht-Gruppe - parallel entscheidet, ist offen. Unklar ist auch, wie beide Gruppen künftig im Plenarsaal platziert werden.
Mit der Auflösung der Linksfraktion verlieren 108 Beschäftigte ihre Arbeit, zum Beispiel politische Referenten oder Büromitarbeiter. Wie viele davon künftig bei den neuen Gruppen angestellt werden, hängt auch von deren finanziellen Mitteln ab. Alle werden es wohl nicht sein.
Quelle: ntv.de, mes/dpa