Politik

Ermittler untersuchen Geräusch Bundesregierung geht von IS-Anschlag aus

Ermittler stoßen auf ein verdächtiges Geräusch auf der Blackbox der Absturzmaschine.

Ermittler stoßen auf ein verdächtiges Geräusch auf der Blackbox der Absturzmaschine.

(Foto: picture alliance / dpa)

Nach dem Absturz einer russischen Passagiermaschine in Ägypten verdichten sich die Hinweise auf einen Bombenanschlag. Auch die Bundesregierung sieht Terroristen des IS am Werk. Die Ermittler prüfen derweil ein auffälliges Geräusch auf dem Stimmrekorder.

Die Bundesregierung geht bei dem Absturz eines russischen Ferienfliegers vor einer Woche auf der Sinai-Halbinsel von einem Terroranschlag des "Islamischen Staats" aus. Das berichtet die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" unter Berufung auf einen hohen Sicherheitsbeamten. Alle verfügbaren Informationen sprächen dafür: Der sehr plötzliche Höhenabfall des Flugzeugs, ohne dass die Stimmenrekorder zuvor Unregelmäßigkeiten aufgezeichnet hätten, mache einen Bombenanschlag "sehr plausibel", zitiert das Blatt den Beamten.

Auf jene Stimmrekorder konzentrieren sich inzwischen die Ermittlungen. Darauf ist nach Angaben von Ermittlern ein verdächtiges Geräusch unmittelbar vor der Katastrophe zu hören. Dieses sei "in der letzten aufgenommenen Sekunde des Flugschreibers gehört" worden, sagte der Chef des internationalen Ermittlerteams, Ayman al-Mokadem.

Die Sequenz müsse nun von Spezialisten untersucht werden. Für Rückschlüsse sei es aber noch zu früh. Ausgeschlossen werde kein Szenario. Internationale Geheimdiensthinweise legten zuletzt nahe, dass der Airbus A321 der sibirischen Airline Kolavia am Samstag vergangener Woche durch einen Sprengsatz an Bord vom Himmel geholt wurde. Alle 224 Menschen an Bord starben.

Beschwerden aus Ägypten

Kairo beschwerte sich inzwischen, dass Erkenntnisse nicht geteilt worden seien. Außenminister Samih Schukri erklärte, man werde sich "keine Hypothese zu eigen machen, bevor die Untersuchung nicht abgeschlossenen ist und ein umfassender Bericht die Wahrheit aufdecken kann". Al-Mokadem betonte, das Ermittlerteam sei immer noch in der Phase der Informationsbeschaffung.

Die Trümmerteile des Flugzeugs lägen über eine Länge von 13 Kilometer verstreut, dies könnte auf ein Auseinanderbrechen der Maschine in der Luft hindeuten. Das Wrack solle bald zur weiteren Untersuchung nach Kairo gebracht werden. An den Ermittlungen seien 58 Experten aus Ägypten, Russland, Deutschland, Frankreich und Irland beteiligt.

Am Roten Meer sitzen derweil wegen des russischen Flugverbots nach Ägypten Behördenangaben zufolge rund 80.000 Russen an ihren Urlaubsorten fest. Die meisten von ihnen befänden sich in den Badeorten Hurghada und Scharm el Scheich am Roten Meer, sagte der Chef der Tourismusbehörde, Oleg Safonow, in Moskau.

Quelle: ntv.de, fma/dpa/AFP

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