Nach "Puma"-Pannenserie Bundeswehr bemüht sich um Schadensbegrenzung
18.12.2022, 06:54 Uhr
Bei einer Schießübung geben Schützenpanzer des Typs "Puma" reihenweise den Geist auf. Sie sollten eigentlich ab 2023 in der "Speerspitze" der NATO zum Einsatz kommen - doch ob es dazu kommt, ist fraglich. Die Bundeswehr vertraut auf die Hilfe der Hersteller.
Die Bundeswehr will nach der Pannenserie bei Schießübungen mit dem Schützenpanzer "Puma" alles für eine schnelle Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft unternehmen. Zusammen mit Spezialisten der Rüstungsindustrie werde es dazu umgehend eine Schadensaufnahme geben, sagte der Generalinspekteur der Bundeswehr, Eberhard Zorn, der Deutschen Presse-Agentur.

Der Generalinspekteur der Bundeswehr, Eberhard Zorn, will den "Puma" schnell wieder einsatzbereit machen.
(Foto: picture alliance / Flashpic)
Das Beschaffungsamt BAAIN und der Inspekteur des Heeres "werden alles daransetzen, den Klarstand der 'Puma' wieder herzustellen", sagte der General. Und: "Die Verpflichtung gegenüber der NATO werden wir ab dem 1. Januar erfüllen." Da der "Puma" voraussichtlich bis Ende April 2023 nun nicht zur Verfügung stehen werde, werde er ihn bei der NATO-Eingreiftruppe "bis auf weiteres" durch den alten, aber bewährten Schützenpanzer Marder ersetzen, erklärte Generalmajor Ruprecht von Butler.
Von Butler, der als Kommandeur der 10. Panzerdivision die Schießübung leitete, hatte die Sache in einem internen Schreiben ins Rollen gebracht. Die Truppe war bei Übungen für die "Speerspitze" der NATO mit den hochmodernen, aber auch besonders anfälligen Schützenpanzern "Puma" auf schwere technische Probleme gestoßen. Bei einem Training seien binnen Tagen alle 18 Gefechtsfahrzeuge ausgefallen, berichtete der "Spiegel" unter Berufung auf den Brandbrief von Butlers.
Der "Puma" - bekannt als Pannenpanzer
Das Manöver fand am Schießübungszentrum der Panzertruppe statt, und der Brief sorgte im Verteidigungsministerium seit Freitag für Wirbel. "Die Truppenteile der VJTF ("Very High Readyness Joint Task Force" - Anm. der Red.) haben meine besondere Aufmerksamkeit. Sofort nachdem mich die Meldung über die Ausfälle der 'Puma' nach Abschluss der Übung erreichte, habe ich noch am selben Abend mit der Industrie gesprochen. Sie wird uns mit ihren Teams unterstützen", sagte Zorn. Die Panzer waren zunächst noch unterwegs zu ihren Heimatstandorten.
Der über Jahre von zahlreichen technischen Problemen geplagte Schützenpanzer Puma war erst im vergangenen Jahr für gefechtstauglich erklärt worden. Das von Krauss-Maffei Wegmann (KMW) und der Rheinmetall Landsysteme GmbH (RLS) entwickelte und produzierte Gefechtsfahrzeug hatte zuvor als "Pannenpanzer" Schlagzeilen gemacht.
Quelle: ntv.de, jug/dpa