Zur Drohnenabwehr Bundeswehr soll Laserwaffen bekommen
16.12.2022, 14:04 Uhr
Eine tragbare Laserwaffe der Firma MBDA.
(Foto: MBDA)
Drohnen spielen mittlerweile eine wichtige Rolle in militärischen Auseinandersetzungen. Auch die Abwehr solcher Flugkörper beschäftigt die Rüstungsindustrie. Mit Laserwaffen können die fast lautlosen Flugkörper ausgeschaltet werden - davon soll künftig auch die Bundeswehr profitieren.
Im oberbayerischen Schrobenhausen sollen in den kommenden Jahren Laserwaffen für die Bundeswehr zur Abwehr von angreifenden Drohnen entwickelt werden. Die Laser hätten derzeit eine Reichweite von einem Kilometer, dies solle nun auf bis zu fünf Kilometer gesteigert werden, sagten Vertreter des Rüstungsunternehmens MBDA Deutschland.
Bayerns Wirtschaftsstaatssekretär Roland Weigert informierte sich in Schrobenhausen über den Stand der Entwicklung der Hochenergiewaffen. Die Wehrtechnik sei für den Freistaat eine "unverzichtbare Branche", sagte Weigert. Die Staatsregierung werde sich daher weiter konsequent für diese Unternehmen einsetzen.
MBDA beschäftigt in Schrobenhausen rund 1000 Mitarbeiter. Die Lasertechnik wird dort im Auftrag der Bundeswehr entwickelt, könne später aber voraussichtlich auch von der Polizei oder zur Sicherung von zivilen Einrichtungen wie Flughäfen eingesetzt werden. Im Sommer hatte die Bundeswehr erstmals auf einer Fregatte eine Demonstrationswaffe zur Drohnenabwehr genutzt. Der Laser wurde von MBDA und dem Rüstungsunternehmen Rheinmetall gemeinsam entwickelt. Künftig soll es auch tragbare Laserwaffen geben, die beim Kampf gegen stationäre Ziele eingesetzt werden können, beispielsweise um militärische Sperrzäune zu öffnen.
Die Drohnenabwehrwaffen sollen so konstruiert werden, dass sie wahlweise auf Fahrzeugen oder Schiffen transportiert werden können. MBDA-Laserexpertin Doris Laarmann sagte, bei der Abwehr von Drohnen gehe es darum, dass der Laserstrahl binnen etwa drei Sekunden das Ziel zerstörte. Dabei müsse sehr genau gezielt werden, damit nicht nur Wärme erzeugt werde. "Es geht darum, auf einem Punkt drauf zu bleiben", sagte sie.
Quelle: ntv.de, mba/dpa