Politik

Evakuierung in letzter Minute Busse mit Zivilisten verlassen Mariupol

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Immer wieder scheitern Versuche, Zivilisten aus der stark umkämpften Stadt Mariupol in Sicherheit zu bringen. Nun sollen vier Busse die belagerte Hafenstadt doch noch verlassen haben. Heute sollen weitere Zivilisten gerettet werden. Doch die Zeit wird knapp.

Inmitten heftiger Kämpfe haben vier Busse mit Zivilisten aus der belagerten ukrainischen Hafenstadt Mariupol fahren können. Die Busse mit Frauen, Kindern und älteren Menschen an Bord hätten die seit knapp zwei Monaten belagerte Stadt am Mittwoch über "humanitäre Korridore" verlassen können, teilte die stellvertretende Ministerpräsidentin Iryna Wereschtschuk über Online-Netzwerke mit. Nach ihren Angaben sollen die Evakuierungen über den Tag hinweg fortgesetzt werden.

Am Mittwochabend hatte Wereschtschuk noch erklärt, dass die Einrichtung eines Fluchtkorridors für Zivilisten aus Mariupol gescheitert sei. Die russischen Truppen hätten gegen die vereinbarte Feuerpause verstoßen und Busse für die Evakuierungen blockiert. Ein Berater des Bürgermeisters von Mariupol beschrieb die Lage dort als "grauenvoll". Bis zu 2000 Menschen, überwiegend Frauen und Kinder, seien ohne "normale" Versorgung mit Trinkwasser, Essen und frischer Luft.

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Zwei Vertreter der ukrainischen Delegation hatten bei den Gesprächen mit Russland ihre Bereitschaft erklärt, für Verhandlungen über die Evakuierung der Kämpfer und Zivilisten aus dem Stahlwerk nach Mariupol zu kommen. Zuvor hatte der Kommandeur der verbliebenen Marineinfanteristen um eine Evakuierung seiner Kämpfer in einen Drittstaat gebeten.

Die strategisch wichtige Stadt am Asowschen Meer steht nach fast zweimonatiger Belagerung kurz vor ihrer endgültigen Einnahme durch russische Truppen. "Heute vor oder nach dem Mittagessen wird Asowstal vollständig unter Kontrolle der russischen Streitkräfte sein", erklärte der tschetschenische Anführer Ramsan Kadyrow, dessen Einheiten in der Ukraine kämpfen, in der Nacht. Die letzten ukrainischen Soldaten haben sich in einem Stahlwerk verschanzt und leisten von dort aus erbitterten Widerstand gegen die russischen Angreifer. Russischen Angaben zufolge befinden sich noch rund 2500 ukrainische Kämpfer und ausländische Söldner im Stahlwerk Asowstal.

Quelle: ntv.de, vmi/AFP

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