Politik

"Auf eigene Initiative" CSU muss Diebstahl von Wahlplakaten zugeben

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Markus Söder ist Spitzenkandidat und Parteichef der CSU.

Markus Söder ist Spitzenkandidat und Parteichef der CSU.

(Foto: dpa)

Erst heißt es von der CSU, sie wisse nichts über verschwundene Plakate der Partei "Die Partei". Nun jedoch muss die Partei von Spitzenkandidat Markus Söder einräumen, dass sie doch verantwortlich dafür ist, dass die Motive, die CDU-Chef Friedrich Merz kritisieren, nicht mehr zu sehen waren.

Ein Mitarbeiter der CSU-Landesleitung hat Wahlplakate der "Partei" vor der Zentrale der Christsozialen in München entfernt. Das räumte die CSU ein, nachdem sie zunächst mitgeteilt hatte, keine Kenntnis von dem Vorfall zu haben. "Ein Mitarbeiter der Landesleitung hat inzwischen eingeräumt, auf eigene Initiative zwei Wahlplakate der "Partei", die Friedrich Merz verunglimpfen, vor der Landesleitung entfernt zu haben", sagte ein CSU-Sprecher. "Auch wenn die Darstellung auf dem Wahlplakat unanständig und niveaulos ist - das Entfernen von Wahlplakaten missbilligen wir ausdrücklich."

Der Mitarbeiter entschuldige sich dafür und bedauere seine Handlung, hieß es in der Stellungnahme. Mittlerweile befänden sich die Plakate wieder an der Straße. "Im Übrigen hoffen wir, dass es zukünftig ein ähnliches Interesse an den leider täglich zerstörten und entwendeten Plakaten der CSU geben wird", sagte der Sprecher. Trotz der eigenen offensichtlich unlauteren Methoden betonte die Söder-Partei ihre Hoffnung auf "eine faire und sachliche Auseinandersetzung im Wahlkampf".

Wie die "Neue Osnabrücker Zeitung" zuvor berichtet hatte, hatte der Vorsitzende der "Partei", der Europa-Parlamentarier Martin Sonneborn, nach dem Verschwinden der Wahlplakate Strafanzeige gestellt. Sonneborn schrieb auf Instagram, die Plakate, die Friedrich Merz zeigten, seien mit GPS-Trackern ausgestattet gewesen und die Spur habe ins Innere der CSU-Zentrale geführt. "Anzeige ist raus", schrieb er und sprach von einer "politisch motivierten Straftat der CSU gegen 'Die Partei'".

Das Motiv des Plakats spielte unter dem Schriftzug "Wenn Du Trump bei Wish bestellst" auf Merz' Vergangenheit beim Vermögensverwalter Blackrock an, mit dem Hashtag #blackrockmatters. Die Münchner Polizei hatte infolge der Anzeige der Partei Ermittlungen aufgenommen - zu deren Fortführung im Zuge der neuen Erkenntnisse gab es bislang nichts Neues. Dort könnte das Video eine Rolle spielen, das die "Partei" auf Instagram zitierte: "Zu allem Überfluss wurde der Diebstahl auch noch von einem Passanten mit dem Handy gefilmt".

Quelle: ntv.de, tsi/dpa

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