Nur noch 33 Prozent CSU sackt in Umfrage noch weiter ab
04.10.2018, 20:23 Uhr
Der Ministerpräsident und der Vorsitzende: Söder, Seehofer und der CSU droht ein ernüchterndes Wahlergebnis.
(Foto: dpa)
Satte 47,7 Prozent holte die CSU bei den Landtagswahlen vor vier Jahren. Doch davon ist die Partei nun weit entfernt. Einer neuen Umfrage schrumpft die Zustimmung zwei Wochen vor dem Wahltermin noch einmal.
Zehn Tage vor den Landtagswahlen in Bayern will laut einer Umfrage nur noch jeder Dritte die CSU wählen, die damit weit entfernt von einer absoluten Mehrheit ist. Die Partei kam in der Sonntagsfrage auf 33 Prozent, ein Minus von 2 Prozentpunkten im Vergleich zum BayernTrend im September, wie eine ARD-Vorwahlumfrage ergab. Bei der Landtagswahl 2013 hatte die CSU noch 47,7 Prozent der Stimmen erreicht.
Die SPD käme auf 11 Prozent, unverändert im Vergleich zum BayernTrend im September; (Landtagswahl 2013: 20,6 Prozent). Die Freien Wähler würden mit 11 Prozent einen Rekordwert erreichen (Landtagswahl 2013: 9,0 Prozent). Die Grünen würden mit 18 Prozent zweitstärkste Kraft und erreichten einen Höchstwert in Bayern (plus 1 Prozentpunkt im Vergleich zum BayernTrend im September; Landtagswahl 2013: 8,6 Prozent).
Die FDP könnte mit aktuell 6 Prozent (plus 1 Prozentpunkt im Vergleich zum BayernTrend im September; Landtagswahl 2013: 3,3 Prozent) wieder in den Landtag einziehen. Die Linke würde mit 4,5 Prozent (minus 0,5 Prozentpunkte im Vergleich zum BayernTrend im September) erneut unter der 5-Prozent-Hürde landen.
AfD käme auf 10 Prozent
Die in Bayern erstmals antretende AfD käme auf 10 Prozent (minus 1 Prozentpunkt im Vergleich zum BayernTrend im September). Für die Sonntagsfrage im Auftrag der ARD-Tagesthemen hat das Meinungsforschungsinstitut Infratest dimap von Montag bis Dienstag dieser Woche 1.002 Wahlberechtigte in Bayern befragt.
CSU-Generalsekretär Markus Blume warnte umgehend, Bayern könnte nach der Landtagswahl am 14. Oktober unregierbar werden. "Die Umfrage ist ein Alarmzeichen. Es drohen Unregierbarkeit und instabile Regenbogenkoalitionen gegen die CSU", sagte er am Donnerstagabend. "Der Erfolgsweg Bayerns ist akut in Gefahr, Bayern droht zu kippen." Auch Ministerpräsident Markus Söder warnte vor einer "völlig instabilen Regierung" wie in anderen Bundesländern, und dass die Demokratie in Bayern "zu wackeln beginnt".
Über eine theoretisch mögliche Koalition gegen die CSU sagte CSU-Mann Söder am Abend bei einer Veranstaltung der "Bild"-Zeitung in Nürnberg: "Da kann ich mir nicht vorstellen, dass das Bayern verbessern hilft." Erneut machte Söder die Berliner Politik mindestens mitverantwortlich für die schlechten CSU-Umfragewerte. "Das sind natürlich alles Zahlen, die unglaublich geprägt werden durch die Berliner Politik", sagte er. Rechnerisch möglich wäre nach der neuen Umfrage auch eine schwarz-grüne Koalition. Für CSU und Freie Wähler würde es dagegen knapp nicht reichen, ebenso wenig für CSU und SPD.
Quelle: ntv.de, vpe/dpa