Tourismus ankurbeln China schafft Visa-Zwang für mehrere Länder ab
24.11.2023, 16:49 Uhr Artikel anhören
Die Chinesische Mauer zählt zu den größten Attraktionen im Land.
(Foto: picture alliance/dpa/XinHua)
Peking will seinen auch nach der Corona-Pademie noch immer schwachen Tourismus ankurbeln - und wohl auch sein Image verbessern. ab Dezember entfällt dazu für Bürger einiger europäischer Länder der Visa-Zwang. Für reisen bis zu 15 Tagen reicht künftig damit der Reisepass.
China will Touristen und Geschäftsleute aus Deutschland und anderen Staaten künftig ohne Visum ins Land lassen. Ab 1. Dezember soll die bislang geltende Visumspflicht für ein Jahr wegfallen, sagte ein Sprecher des Außenministeriums in Peking an. Damit reicht es künftig aus, im Besitz eines Reisepasses zu sein, der bei Ankunft noch mindestens sechs Monate gültig ist, um in die Volksrepublik zu reisen. Allerdings gilt das nicht unbegrenzt, sondern nur für eine maximale Aufenthaltsdauer von 15 Tagen. Die neue Regelung solle auch für Bürger aus Frankreich, Italien, den Niederlanden, Spanien und Malaysia gelten.
Die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt verspricht sich davon, den Tourismus anzukurbeln, der sich noch immer nicht richtig von den Folgen der Corona-Pandemie erholt hat. China hatte sich rund drei Jahre weitgehend abgeschottet. "Diese Entscheidung wird vielen deutschen Bürgern das Reisen nach China in einem noch nie dagewesenen Ausmaß erleichtern", schrieb die deutsche Botschafterin in China, Patricia Flor, bei X. "Wir hoffen, dass die chinesische Regierung die heute angekündigten Maßnahmen für alle EU-Mitgliedsstaaten umsetzen wird." Visafreies Reisen nach Deutschland sei für chinesische Staatsangehörige nur möglich, wenn alle Mitglieder des europäischen Schengen-Abkommens zustimmten.
Wirtschaft hofft auf Impulse
Die deutsche Wirtschaft verspricht sich von der neuen Regelung einen Schub für die Beziehungen zu ihrem mit Abstand wichtigsten Handelspartner. "Die gerade angekündigte Aufhebung des Visumszwangs bei Kurzreisen ist ein wichtiges Signal, das sowohl den Tourismus als auch den wirtschaftlichen Austausch ankurbeln kann", sagte der Außenwirtschaftschef der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), Volker Treier. "Die Regelung erleichtert vor allem die Wartung von deutschen Maschinen, die Sicherung von Qualität 'Made in Germany', den unternehmerischen Austausch und die zwischenmenschliche Kontaktpflege." Die Unternehmen hofften jetzt darauf, dass die chinesische Visumspflicht für deutsche Staatsbürger nach der anfänglichen Testphase komplett aufgehoben werde.
Die vorübergehende Befreiung von der Visumspflicht soll sowohl für geschäftliche als auch für touristische Reisen oder Besuche von Freunden und Verwandten gelten und ebenso für Durchreisende. China hat in den vergangenen Monaten schon andere Schritte unternommen, um seine Tourismusbranche zu beleben - etwa die Wiederaufnahme internationaler Flugrouten. Die Regierung in Peking ist zudem bestrebt, ihr Image in der Welt zu verbessern.
In diesem Monat hat China seine Politik der visafreien Durchreise auf 54 Länder ausgeweitet, darunter auch auf Bürger Norwegens. Im August wurden alle Corona-Tests für einreisende Personen abgeschafft.
Quelle: ntv.de, jwu/rts