Auch Kriegsschiffe vor Insel China schickt 45 Kampfjets Richtung Taiwan
15.05.2024, 07:01 Uhr Artikel anhören
Taiwan registriert vermehrt chinesische Militärflieger über seinem Gebiet oder in der Nähe der Inselrepublik.
(Foto: picture alliance/dpa/Taiwan Defence Ministry Via Zuma Press Wire)
Zwar droht China der Inselrepublik regelmäßig mit seinem Militär. Doch binnen eines Tages dringen vermehrt Kampfflugzeuge in die taiwanische Luftverteidigungszone ein. Die Machtdemonstration könnte mit einem politischen Ereignis im Nachbarland zu tun haben.
Wenige Tage vor der Amtseinführung von Taiwans neuem Präsidenten Lai Ching-te hat China mehr als 40 Kampfflugzeuge in Richtung der ostasiatischen Inselrepublik geschickt. In den zurückliegenden 24 Stunden seien 45 Flugzeuge in der Nähe der Insel registriert worden, teilte Taiwans Verteidigungsministerium am Mittwochvormittag Ortszeit in Taipeh mit. Es war die bislang höchste Zahl an Kampfjets in diesem Jahr, nachdem im März mit 36 Flugzeugen der bisherige Höchstwert registriert worden war.
China schickt fast täglich Militärflieger Richtung Taiwan. 26 Flugzeuge überflogen nach Angaben des Ministeriums diesmal die Mittellinie in der Meerenge zwischen Taiwan und China (Taiwanstraße) und drangen nördlich und südwestlich der Insel in die taiwanische Luftverteidigungszone ein. Das taiwanische Militär muss darauf stets reagieren und lässt in solchen Fällen etwa seine Luftwaffe aufsteigen. Die Behörden entdeckten zudem sechs chinesische Kriegsschiffe um die Insel.
Ein offizieller Grund für die gestiegene Zahl an chinesischen Militärflugzeugen liegt nicht vor. Am kommenden Montag wird allerdings mit Lai Taiwans neuer Präsident ins Amt eingeführt. Der noch amtierende Vize-Präsident hatte im Januar für die in Peking überaus unbeliebte Demokratische Fortschrittspartei (DPP) die Wahl gewonnen. Die regierende Kommunistische Partei Chinas zählt Taiwan zu ihrem Territorium und wirft der DPP Separatismus vor. Peking demonstriert regelmäßig seine militärische Macht in der Taiwanstraße und drohte bereits mit einer Invasion.
Quelle: ntv.de, hul/dpa