Training für Anti-Terror-Kampf? Chinesische Soldaten landen in Belarus
06.07.2024, 21:08 Uhr Artikel anhören
Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko und der chinesische Präsident Xi Jinping trafen unter der Woche im kasachischen Astana aufeinander.
(Foto: picture alliance / Xinhua News Agency)
Der belarussische Präsident Lukaschenko steht beim russischen Angriff auf die Ukraine eng an der Seite des russischen Staatschefs Wladimir Putin. Auch die Beziehungen zu China werden seitdem enger. Chinesische Soldaten treffen für eine Übung in Minsk ein.
Chinesische Soldaten sind in Belarus eingetroffen - angeblich zu einer gemeinsamen Anti-Terror-Übung, wie das Verteidigungsministerium in Minsk unter anderem auf der Plattform X mitteilt. Das Manöver werde vom 8. bis 19. Juli abgehalten. "Das gemeinsame Training hilft, Erfahrungen auszutauschen, die Zusammenarbeit zwischen belarussischen und chinesischen Einheiten zu verbessern und das Fundament für eine weitere Entwicklung der belarussisch-chinesischen Beziehungen auf dem Feld gemeinsamer Truppenausbildung zu legen."
Details zu den geplanten Übungen wurden nicht veröffentlicht. Die genaue Anzahl der beteiligten chinesischen Soldaten ist unbekannt. Auf Fotos, die vom Verteidigungsministerium in Minsk veröffentlicht wurden, ist ein chinesisches Transportflugzeug zu sehen, das eine dreistellige Zahl Soldaten transportieren kann.
Die ohnehin angespannten Beziehungen zwischen Belarus und dem Westen, speziell aber zur Ukraine, hatten sich zuletzt noch einmal verschlechtert. Mehrfach stellte Machthaber Alexander Lukaschenko den Westen als Bedrohung für sein Land dar. Der engste Bündnispartner von Kremlchef Wladimir Putin hat diesem erlaubt, taktische Atomwaffen in seinem Land zu stationieren.
Zuletzt hat Belarus zudem seine Truppen an der Grenze zur Ukraine verstärkt und dies mit angeblichen Provokationen des Nachbarlandes begründet. Kiew wiederum fühlt sich von Minsk bedroht: Russische Truppen waren bei ihrem Angriff auf die Ukraine vor mehr als zwei Jahren auch von belarussischem Territorium aus ins Land eingedrungen.
Quelle: ntv.de, chr/dpa