Politik

Vorfall im Südchinesischen Meer Chinesischer Kampfjet bedrängt US-Flugzeug

Mit Raketen auf Atollen, Riffen und Inseln will China im Südchinesischen Meer seine Position festigen.

Mit Raketen auf Atollen, Riffen und Inseln will China im Südchinesischen Meer seine Position festigen.

(Foto: dpa)

Heikle Muskelspiele: Weil sich ein chinesisches Kampfflugzeug über dem Südchinesischem Meer einer US-Maschine nähert, nimmt Washington Kontakt zu Peking auf. Es habe sich um ein "gefährliches" Manöver gehandelt.

Ein Kampfflugzeug der chinesischen Luftwaffe (Archivaufnahme).

Ein Kampfflugzeug der chinesischen Luftwaffe (Archivaufnahme).

(Foto: imago stock&people)

Ein chinesisches Kampfflugzeug hat nach US-Angaben über dem Südchinesischen Meer einen Aufklärungsjet der US-Luftwaffe bedrängt. Das chinesische Flugzeug habe sich am Mittwoch der US-Maschine auf 300 Meter genähert, was als "gefährliches" Manöver einzustufen sei, erklärte das US-Pazifikkommando. Washington sei wegen des Vorfalls über diplomatische und militärische Kanäle mit Peking in Kontakt getreten.

Bei dem US-Flugzeug soll es sich um eine P-3 Orion gehandelt haben, ein Aufklärungsflugzeug. Das chinesische könnte eine KJ-200 gewesen sein. Den US-Angaben zufolge war das Flugzeug "auf einer Routinemission gemäß internationalen Regeln" unterwegs gewesen. Die P-3 habe ihren Kurs ändern müssen, um nicht in Gefahr zu geraten, berichtete "CNN". Der Vorfall habe sich nahe dem Scarborough-Riff ereignet, das sowohl China als auch die Philippinen für sich beanspruchen.

Die Gewässer sind Gegenstand eines Territorialkonflikts zwischen China und anderen Anrainerstaaten. China erhebt einen Herrschaftsanspruch über weite Teile des Südchinesischen Meeres, andere Staaten wie Vietnam oder die Philippinen reklamieren Teile der Gewässer ebenfalls für sich.

In der Region werden umfangreiche Vorkommen an Erdöl und Erdgas vermutet. Dadurch bekommen die ebenso abgelegenen wie größtenteils unwirtlichen Eilande große strategische Bedeutung. Durch die Region verlaufen auch mehrere von der internationalen Handelsschifffahrt genutzte zivile Schifffahrtsstraßen. Die Volksrepublik hat zur Durchsetzung ihrer Ansprüche künstliche Inseln aufgeschüttet, von denen sich manche auch militärisch nutzen lassen.

Die USA sind im Streit der überlappenden Territorialansprüche in dem Meer offiziell neutral. Sie heben aber immer wieder die Bedeutung der ungehinderten Schifffahrt dort hervor und entsenden Marinepatrouillen in chinesisch beanspruchte Gewässer, um diesen Anspruch zu verdeutlichen. US-Präsident Donald Trump bemüht sich derzeit um eine Entspannung der Beziehungen zu Peking.

Quelle: ntv.de, dsi/AFP

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