Politik

Kanzler verdient weniger Geld Claudia Roth prangert Gehälter bei Öffentlich-Rechtlichen an

Wenn Intendanten mehr verdienen als der Bundeskanzler, bestehe laut Claudia Roth eine Schieflage.

Wenn Intendanten mehr verdienen als der Bundeskanzler, bestehe laut Claudia Roth eine Schieflage.

(Foto: picture alliance/dpa)

Nach den Enthüllungen um Selbstbedienungsmentalität in den Chefetagen einiger öffentlich-rechtlicher Sender hagelt es Kritik. Kulturstaatsministerin Roth schließt sich dieser an. Sie fordert Reformen, vor allem mehr Transparenz und Kontrolle. Und dann sind da noch die hohen Intendantengehälter.

Kulturstaatsministerin Claudia Roth hat Reformen von den öffentlichen Rundfunkanstalten gefordert und die hohen Intendantengehälter infrage gestellt. "Für deren Jahresgehälter von teilweise über 400.000 Euro gibt es völlig zu Recht kein Verständnis", sagte Roth der "Augsburger Allgemeinen". Wenn ein Intendant mehr als der Bundeskanzler verdiene, "besteht eine Schieflage", führte die Grünen-Politikerin fort.

Roth bescheinigte dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk in der Zeitung einen "erheblichen Reformbedarf". Notwendig sind "mehr Transparenz und eine wirksamere Kontrolle der Gehälter auf den Führungsebenen sowie bei Vertragsvergaben".

Als Konsequenz aus den Skandalen etwa um die frühere Intendantin des Rundfunks Berlin-Brandenburg, Patricia Schlesinger, wegen Verschwendungsvorwürfen müsse "jetzt alles dafür getan werden, dass die beschädigte Glaubwürdigkeit des öffentlich-rechtlichen Rundfunks wiederhergestellt wird - und dass dem Eindruck, in den Chefetagen der Sender herrsche eine Selbstbedienungsmentalität, mit mehr Transparenz und wirksamer Kontrolle entschieden entgegengetreten wird", erklärte die Staatsministerin.

Roth: Öffentlich-Rechtliche sind Demokratiestützen

Die nächste Diskussion um die Höhe des Rundfunkbeitrags werde "eine schwierige Debatte", sagte Roth dem Blatt weiter. "Aber unsere Demokratie - und ARD, ZDF und Deutschlandradio zählen zu ihren Stützen - sollte uns etwas wert sein."

Die Debatte um Reformen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk hatte nach dem Skandal um die frühere Intendantin des Rundfunks Berlin-Brandenburg, Patricia Schlesinger, erheblich an Fahrt aufgenommen. Schlesinger war im August nach einer Reihe von Vorwürfen zunächst zurückgetreten und dann fristlos gekündigt worden. Ihr wird unter anderem ein verschwenderischer Umgang mit Gebührengeldern vorgeworfen.

Quelle: ntv.de, als/AFP

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