Politik

Vorbereitungen getroffen Das passiert nach dem Tod der Queen

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Queen Elizabeth II. ist tot. Sie starb im Alter von 96 Jahren. Die Zeit nach dem Ableben der am längsten regierende Monarchin der Geschichte Großbritanniens ist längst geplant. Entsprechende geheime Dokumente der "Operation London Bridge" gerieten bereits 2021 an die Öffentlichkeit. Das steht drin.

Während die Welt vom Tode Queen Elizabeth II. erfährt, läuft im Hintergrund ein seit Jahren geplantes Protokoll ab. Die Bekanntmachung, die Unterbrechung der Programme der BBC, die erste Nennung ihres Sohnes Charles als König, die nächsten Tage bis zur Beerdigung, all wurde bereits seit Jahren vorbereitet.

Die Zeitung "Politico" hat bereits vor einem Jahr geheime Pläne enthüllt, die angeblich unter dem Namen "Operation London Bridge" unter Verschluss gehalten wurden. Das Vorgehen sieht unter anderem vor, dass Premierministerin Liz Truss unmittelbar über das Ableben der Monarchin informiert werden musste. Die wiederum sollte anschließend nach einem strengen Protokoll wichtige Kabinettsmitglieder per Telefon in Kenntnis setzen. Erst danach wurde demnach die Mitteilung an die Öffentlichkeit herausgegeben und eine E-Mail an weitere Minister und hohe Beamte versendet.

Anschließend sollten sämtliche Flaggen in allen öffentlichen Gebäuden auf halbmast gesetzt und die offizielle Webseite der königlichen Familie schwarz gefärbt sowie mit einer kurzen Todesbestätigung versehen werden. Die Internetseiten aller Ministerien werden mit einem schwarzen Banner verziert und sämtliche Tweets und Posts werden ausgesetzt, bis Truss sich live im Fernsehen geäußert hat.

Nicht der erste Leak

Pünktlich um 18 Uhr sollte sich dann der neue König, der heutige Prinz Charles, an sein Volk wenden. Noch am Abend des Todes - oder am Folgetag, je nach Zeitpunkt des Eintretens des Todes - sollte außerdem ein Gottesdienst abgehalten, bei dem die Premierministerin und ranghohe Minister des Kabinetts in der St. Paul's Cathedral zusammenkommen.

Auch die Tage bis zum Staatsbegräbnis sind vorbereitet - teils gar minutiös. Zwar ist Charles von der Sekunde an, in der seine Mutter stirbt, bereits König. Offiziell proklamiert wird er aber erst am nächsten Vormittag - "D-Day+1". Am "D-Day+2" wird der Sarg der Königin, die zuletzt vor allem auf Schloss Windsor bei London residierte, in den Buckingham Palast im Herzen der Hauptstadt überführt. "D-Day+3" sieht Charles zu einer Reise durch alle Landesteile aufbrechen. Erster Halt: die schottische Hauptstadt Edinburgh.

Auch verschiedene Aspekte von "London Bridge" haben eigene Codenamen. So heißt die Inthronisierung von Prinz Charles "Spring Tide" (Springflut) und die dreitägige Aufbahrung der Queen "Feather" (Feder). Währenddessen laufen die Vorbereitungen für die Trauerzeremonie in der Londoner Kathedrale Westminster Abbey auf Hochtouren. Beigesetzt wird die Queen schließlich auf Schloss Windsor in der kleinen König-Georg-VI.-Gedenkkapelle, neben ihrem Mann.

Schon in der Vergangenheit wurden immer wieder Details dieses Notfallplans geleakt, bisher aber nie der komplette Ablauf. So wurde darüber berichtet, dass der Premierminister oder die Premierministerin nach dem Tod der Queen einen Anruf der royalen Familie erhalten soll, der nur die vier Worte "London Bridge is down" beinhaltet. Deswegen auch der Name "Operation London Bridge".

Quelle: ntv.de, lpe/spot

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