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Drei Leichen identifiziert Deutsch-Israeli unter den am Dienstag übergebenen Geiseln

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Tamirs Vater, Alon, hatte wiederholt Druck auf die deutsche Politik gemacht, sich für die Freilassung seines Sohnes einzusetzen.

Tamirs Vater, Alon, hatte wiederholt Druck auf die deutsche Politik gemacht, sich für die Freilassung seines Sohnes einzusetzen.

(Foto: picture alliance/dpa)

Die Hamas übergibt die Leichen von Geiseln an Israel - allerdings nur schrittweise. Von den vier Leichen, die am Dienstag zurückkehren, können drei identifiziert werden. Darunter befindet sich auch ein Deutsch-Israeli.

Unter den am Dienstag an Israel übergebenen Hamas-Geiseln ist auch die Leiche des Deutsch-Israelis Tamir Nimrodi. Die Familie des 20-Jährigen bestätigte die Rückkehr seiner sterblichen Überreste nach Israel. Von Nimrodi hatte es seit dem Hamas-Angriff auf Israel am 7. Oktober 2023 kein einziges Lebenszeichen gegeben.

Er war als Soldat an der Grenze zum Gazastreifen stationiert und wurde von den Islamisten im Schlafanzug aus einer Kaserne in den Gazastreifen verschleppt. Wie die Angehörigen der anderen deutschen Geiseln hat auch Tamirs Vater Alon Nimrodi bei Besuchen in Deutschland mehrfach an die Bundesregierung appelliert, mehr Druck auf die Vermittler auszuüben, um die Geiseln freizubekommen.

Die Identität von zwei weiteren Hamas-Geiseln, deren Leichen am Dienstagabend an Israel übergeben worden waren, wurde ebenfalls bestätigt. Bei ihnen handelt es sich nach Angaben ihrer Familien um Uriel Baruch und Eitan Levy. Baruch besuchte das Nova-Musikfestival, als er von der Hamas verschleppt wurde. Der Taxifahrer Levy wurde getötet, nachdem er am Tag des Hamas-Angriffs einen Freund im Kibbuz Beeri abgesetzt hatte.

Hamas sollte tote Geiseln längst übergeben haben

Die Hamas hatte am Montag und Dienstag die Leichen von jeweils vier Geiseln an Israel übergeben. In dem Waffenruhe-Abkommen mit Israel war allerdings vereinbart worden, dass die Islamisten bis Montagmittag die sterblichen Überreste aller 28 verbliebenen Geiseln übergeben.

Zwei Jahre nach dem Überfall der Hamas auf Israel und dem Beginn des dadurch ausgelösten Krieges im Gazastreifen war am Freitag eine Waffenruhe in Kraft getreten. Israel und die Hamas hatten zuvor der ersten Phase eines von US-Präsident Donald Trump vorgelegten Friedensplans zugestimmt.

Nach israelischen Angaben wurden bei dem Hamas-Überfall mehr als 1200 Menschen getötet. 251 Menschen wurden in den Gazastreifen verschleppt. In den zwei sich anschließenden Kriegsjahren wurden nach nicht unabhängig überprüfbaren Angaben der Hamas-Behörden im Gazastreifen mehr als 67.100 Menschen getötet.

Quelle: ntv.de, als/AFP

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