Auf Philippinen entführt Deutscher Geisel droht Enthauptung
14.02.2017, 10:58 Uhr
Das Paar war während einer Segeltour angegriffen worden. Hier sind Soldaten an Bord der Yacht zu sehen.
(Foto: AP)
Seit über drei Monaten ist ein 70-jähriger Deutscher in der Gewalt von islamistischen Terroristen. Sie haben offenbar seine Frau ermordet. Nun soll auch der 70-Jährige sterben, wenn kein Lösegeld fließt. In einem Video appelliert er an die Bundesregierung.
Auf den Philippinen haben Islamisten mit der Enthauptung einer deutschen Geisel gedroht. Die Terrorgruppe Abu Sayyaf veröffentlichte ein neues Video des 70-jährigen Mannes, der Anfang November auf einer Segeltour verschleppt wurde. Darin bittet der Deutsche die Bundesregierung darum, sich für die Zahlung von 30 Millionen Peso (etwa 570.000 Euro) Lösegeld einzusetzen. Die Terrorgruppe hatte bereits im Januar damit gedroht, den Mann zu enthaupten.
Der 70-Jährige war am 5. November im Süden der Philippinen entführt worden. Seine Frau, ebenfalls aus Deutschland, wurde damals auf der Segeljacht ermordet. In dem neuen Video ist der Mann zu sehen, wie er mit Vollbart und in einem orangefarbenen T-Shirt im Dschungel sitzt. Hinter ihm steht einer der Entführer mit einer Machete in der Hand, daneben drei weitere Entführer mit Maschinenpistolen.
Von offizieller philippinischer Seite gab es zu dem Video zunächst keinen Kommentar. Das Paar war 2008 schon einmal in die Hände von Piraten gefallen, damals in den Gewässern vor Somalia. Die beiden kamen seinerzeit nach sieben Wochen frei. Die islamistische Terrorgruppe Abu Sayyaf hat immer wieder durch Entführungen, auch von Ausländern, auf sich aufmerksam gemacht. Aktuell sollen sich mehr als zwei Dutzend Menschen in ihrer Gewalt befinden. Abu Sayyaf hat der Terrormiliz Islamischer Staat die Treue geschworen.
Quelle: ntv.de, hul/dpa