Landwirt aus Schleswig-Holstein Deutscher Kämpfer wohl in Syrien getötet
29.10.2019, 17:45 Uhr
Die Türkei hatte am 9. Oktober eine Offensive gegen die YPG in Nordsyrien begonnen, die sie wegen ihrer engen Verbindungen zu den PKK-Rebellen in der Türkei als Bedrohung sieht.
(Foto: dpa)
Der kurdischen YPG sollen sich nach Angaben der Bundesregierung Dutzende Deutsche angeschlossen haben, um gegen die Terrormiliz Islamischer Staat zu kämpfen. Bei aktuellen Gefechten kommt nun offenbar der ehemalige Landwirt Konstantin G. aus Kiel ums Leben.
Bei der türkischen Offensive gegen die kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) in Nordsyrien ist einem Medienbericht zufolge auch ein deutscher Kämpfer der Kurdenmiliz getötet worden. Der NDR berichtete unter Berufung auf die YPG, dass der frühere Landwirt Konstantin G. aus Schleswig-Holstein am 16. Oktober bei Kämpfen um die nordsyrische Grenzstadt Ras al-Ain ums Leben gekommen sei.
Der Mann aus Kiel hatte sich demnach im Jahr 2016 der syrischen Kurdenmiliz angeschlossen, um gegen die Dschihadistenorganisation Islamischer Staat (IS) zu kämpfen. Demnach beteiligte er sich auch an den Kämpfen um die syrische IS-Hochburg Raka. Das Auswärtige Amt erklärte laut NDR, keine Informationen zum Tod des Deutschen zu haben.
Nach Schätzungen sollen rund 1000 Freiwillige für die kurdischen Milizen gegen den IS kämpfen. Die Bundesregierung beziffert die Zahl jedoch deutlich niedriger. Zwischen 2013 und 2017 seien 183 Personen aus diesem Grund ausgereist.
Die Türkei hatte am 9. Oktober eine Offensive gegen die YPG in Nordsyrien begonnen, die sie wegen ihrer engen Verbindungen zu den PKK-Rebellen in der Türkei als Bedrohung sieht. Die YPG war aber lange der wichtigste Verbündete des Westens im Kampf gegen die IS-Miliz. Anfang Oktober ordnete US-Präsident Donald Trump jedoch den Abzug der US-Truppen aus Nordsyrien an und machte damit den Weg für den türkischen Einmarsch frei.
Quelle: ntv.de, mba/AFP