Gut gerüstet für Corona? Deutschland hat hohe Intensivbetten-Dichte
02.04.2020, 10:31 Uhr
Auf 100.000 Einwohner kommen in Deutschland 33,9 Intensivbetten, wie das Statistische Bundesamt mitteilt.
(Foto: picture alliance/dpa)
Der Höhepunkt der Corona-Pandemie scheint in Deutschland für viele Experten noch nicht erreicht zu sein. Besonders groß ist daher die Angst vor "italienischen Verhältnissen" in den Krankenhäusern. Doch die Bundesrepublik hat gesundheitstechnisch einen Trumpf im Ärmel.
Deutschland hat eine hohe Versorgungsdichte mit Intensivbetten im internationalen Vergleich. Hierzulande kommen 33,9 Intensivbetten auf 100.000 Einwohner, wobei die Kapazitäten in der Corona-Krise derzeit massiv ausgebaut werden, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Auch Österreich mit 28,9 Intensivbetten je 100.000 Einwohner und die Vereinigten Staaten mit 25,8 Intensivbetten je 100.000 Einwohner weisen demnach eine vergleichsweise hohe Dichte auf.
Deutlich geringer sind die Kapazitäten in den gegenwärtig besonders stark von der Corona-Pandemie betroffenen Staaten Spanien mit 9,7 und Italien mit 8,6 Intensivbetten je 100.000 Einwohner. Diese Daten der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit (OECD) stammen aus verschiedenen Erhebungen in zehn Mitgliedstaaten in den Jahren 2013 bis 2020.
Auch beim Ausstattungsgrad mit Krankenhausbetten insgesamt schneidet Deutschland demnach international gut ab, wie ein Vergleich von 33 OECD-Mitgliedstaaten zeigt. So kamen in Deutschland im Jahr 2017 rund 6 Krankenhausbetten auf 1000 Einwohner. Noch besser ausgestattet waren nur Japan (7,8 Krankenhausbetten je 1000 Personen) und Südkorea (7,1).
Auch in diesem Fall lag der Ausstattungsgrad in aktuell besonders stark von der Corona-Pandemie betroffenen Staaten deutlich niedriger. So kamen in Frankreich 3,1 und in Italien 2,6 Krankenhausbetten auf 1000 Personen. In den USA und in Spanien lag die Versorgungsdichte bei jeweils 2,4 Betten je 1000 Einwohner. In Kanada, Schweden und Chile kamen lediglich 2,0 Betten auf 1000 Personen.
Quelle: ntv.de, can/AFP