Reparatur-Pläne werden geändert Deutschland zieht Konsequenzen aus Panzer-Ärger mit Polen
12.07.2023, 13:56 Uhr Artikel anhören
Leopard-Panzer sind wichtig für die ukrainische Offensive.
(Foto: IMAGO/photothek)
Im Kampf um die Rückeroberung der von Russland besetzten Gebiete setzt die Ukraine auch auf Kampfpanzer vom Typ Leopard 2. Beschädigte Fahrzeuge aus Deutschland sollen eigentlich in Polen repariert werden. Doch dazu kommt es nicht.
Wegen des Streits um eine Reparatur der an die Ukraine abgegebenen Kampfpanzer vom Typ Leopard 2 in Polen ändert das Bundesverteidigungsministerium bisherige Pläne. Waffensysteme vom Typ Leopard 2A5 und Leopard 2A6 sollen nun in Deutschland repariert werden und voraussichtlich auch in Litauen, wie ein Sprecher am Rande des NATO-Gipfels in Vilnius mitteilte. Kurz zuvor hatte das "Handelsblatt" berichtet, die Bundesregierung steige aus einer Vereinbarung mit Polen aus.
Sobald die ukrainischen Streitkräfte den Bedarf anzeigten, könnten die benötigten Arbeiten an den Leopard 2A5 und Leopard 2A6 beginnen, teilte das Verteidigungsministerium zu den neuen Plänen mit. "Wie Leopard 2A4-Kampfpanzer instandgesetzt werden können, dazu laufen noch Gespräche", so der Sprecher. Diesen Typ hatte Polen bereitgestellt. "Polen und Deutschland verfolgen weiterhin die Idee der Instandsetzung von Leopard-2-Panzern. Diese wollen sie gemeinsam koordinieren", hieß es.
Das "Handelsblatt" hatte auch berichtet, Grund für den Streit seien aus Sicht der Deutschen völlig überzogene Preisvorstellungen der Polen. Die Bundesregierung hatte im März nach langem Zögern der Ukraine 18 moderne Leopard-2-Panzer vom Typ A6 übergeben. Auch andere europäische Partner sagten Lieferungen zu, darunter Polen. Um die von Polen gelieferten Leopard 2A4-Panzer gibt es demnach ebenfalls Wirbel: Von den 14 gelieferten Fahrzeugen seien schon vor dem Einsatz acht beschädigt gewesen, so das "Handelsblatt".
Und so wächst in Kiew der Wunsch nach weiteren Panzern - trotz des neuen Hilfspakets der Bundesregierung. Der ukrainische Botschafter Oleksii Makeiev hatte dazu im "Welt-Talk" des "Welt"-Nachrichtensenders gesagt: "Jede Unterstützung hilft uns." Mit solchen Hilfen "werden unsere Soldaten besser geschützt, besser vorbereitet und sie haben bessere Chancen gegen eine verbarrikadierte russische Armee in den besetzten Gebieten." Doch der Botschafter fügt gleich hinzu: "Ob es reicht? Leider nicht!" Mit wenigen Leopard-Panzer verteidige man nicht die Kampflinie über 1500 Kilometer.
Quelle: ntv.de, tno/dpa