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USA liefern Kiew Streumunition Schoigu droht mit Einsatz "analoger Mittel"

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Russlands Verteidigungsminister Schoigu widerspricht Berichten über Erfolge der ukrainischen Offensive.

Russlands Verteidigungsminister Schoigu widerspricht Berichten über Erfolge der ukrainischen Offensive.

(Foto: IMAGO/ITAR-TASS)

Der Kreml reagiert verärgert auf die Entscheidung der USA, der Ukraine Streumunition zu liefern. Russland Verteidigungsminister Schoigu sieht sein Land nun gezwungen, ebenfalls zu international geächteten Waffen zu greifen. Dabei setzt die russische Armee Streubomben bereits seit den ersten Monaten des Krieges ein.

Russland hat für den Fall von Streumunition-Lieferungen aus den USA an die Ukraine mit dem Einsatz solcher Waffen durch Moskau gedroht. Russland besitze ebenfalls Streumunition, die sogar effektiver sei, sagte Verteidigungsminister Sergej Schoigu in Moskau. Sein Land halte sich bisher zurück, wäre aber im Fall von US-Lieferungen gezwungen, "analoge Mittel" einzusetzen. Nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen setzt Russland im Angriffskrieg gegen die Ukraine bereits seit den ersten Monaten Streumunition ein.

Schoigu wies darauf hin, dass sich weder die USA noch die Ukraine noch Russland dem internationalen Abkommen zur Ächtung von Streumunition angeschlossen hätten. Ihr Einsatz werde den Krieg verlängern, sagte der Minister.

Die über dem Boden explodierenden Bomben verteilen Geschosse über größere Flächen. Weil oft viele davon nicht sofort explodieren, sind sie wie Minen eine Gefahr für Zivilisten auch in der Zeit nach einem Ende der Kampfhandlungen. Deutschland und 110 andere Staaten haben sie deswegen mit einem internationalen Abkommen geächtet.

Die russischen Streitkräfte träfen derzeit zusätzliche Vorkehrungen zum Schutz vor Streubomben, sagte Schoigu. Er besuchte gemäß einem vom Ministerium veröffentlichten Video einen Rüstungsbetrieb. Dabei sagte er, die Versorgung der russischen Soldaten mit Waffen und Munition sei um ein Vielfaches gesteigert worden.

Kreml will ukrainische Angriffe abgewehrt haben

Zugleich widersprach Schoigu Analysen westlicher Experten und Äußerungen aus Kiew über Erfolge der ukrainischen Gegenoffensive. Die Ukraine habe an keinem Abschnitt der Front bisher ihr Ziel erreicht. Dagegen hatte die Ukraine zuletzt über größere Geländegewinne berichtet. Auch russische Militärblogger bestätigten Moskaus Verluste.

Schoigu behauptete, dass die Angriffe der Ukrainer nicht nur an vielen Stellen abgewehrt worden seien; vielmehr sei die russische Armee im Gebiet Luhansk bei Gegenattacken weiter vorgerückt. Der Chef der russischen Privatarmee Wagner, Jewgeni Prigoschin, hatte Schoigu wiederholt "Lügen" vorgeworfen. Einmal mehr sagte Schoigu, dass massenhaft westliche Kampftechnik vernichtet worden sei, darunter angeblich 17 Leopard-Panzer aus Deutschland. Unabhängig überprüfbar ist das nicht.

Quelle: ntv.de, uzh/dpa

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