76 Prozent wollen Abo behalten Deutschlandticket kommt gut an
25.04.2024, 18:05 Uhr Artikel anhören
Einsteigen, losfahren: Mehr als elf Millionen Deutsche haben das Deutschlandticket.
(Foto: picture alliance/dpa)
Während Bund und Länder beim Deutschlandticket anhaltend ums Geld streiten, sind die Abonnenten mit dem Angebot sehr einverstanden. Drei Viertel wollen dauerhaft dabei bleiben. In der Bilanz zum ersten Jahr geht der VDV davon aus, dass mehr als Hälfte der Nutzer öfter Bus oder Bahn fahren als früher.
Gut drei Viertel der Nutzer des Deutschlandtickets haben vor, dauerhaft in dem Tarif zu bleiben. Wie der Verband der Verkehrsunternehmen (VDV) anlässlich der Bilanz zu einem Jahr Deutschlandticket mitteilte, gaben 76 Prozent der Befragten diese Absicht an. 95 Prozent sind grundsätzlich zufrieden mit dem Angebot.
Die Befragung, die regelmäßig monatlich vorgenommen wird, zeigt außerdem eine veränderte Nutzung des Nahverkehrs durch das Ticket. So nutzen 53 Prozent der Besitzer den Nahverkehr häufiger als vorher, 16 Prozent fahren mit dem Ticket über Verbundgrenzen hinweg. Außerdem nutzten sie seltener das Auto - hier lag der Rückgang laut VDV bei 16 Prozent. Insgesamt wären nach Berechnungen des VDV 25 Prozent der Fahrten mit dem Deutschlandticket ohne dieses Angebot nicht gemacht worden.
Die Abonnenten sind insgesamt eher jung: 35 Prozent sind zwischen 14 und 29 Jahren alt. Mit jeweils 50 Prozent ist die Besitzquote unter Geringverdienern und Vielverdienern ausgeglichen. Derzeit kostet das Deutschlandticket monatlich 49 Euro. Es ermöglicht allen Abonnenten bundesweit die Nutzung des öffentlichen Personennahverkehrs.
Preiserhöhungen nicht vom Tisch
Der VDV zog ein Jahr nach Einführung des Deutschlandtickets eine positive Bilanz, Nordrhein-Westfalens grüner Verkehrsminister Oliver Krischer sprach von einer "Revolution" und einem "Erfolgsmodell". Im ersten Jahr hatten demnach monatlich im Durchschnitt 11,2 Millionen Menschen ein Deutschlandticket. Ziel ist es, bis zum Ende dieses Jahres auf 15 Millionen Tickets zu kommen.
Das Ticket müsse auch künftig "vollständig und zuverlässig durchfinanziert" sein, um Sicherheit und Verlässlichkeit zu haben, sagte VDV-Präsident Ingo Wortmann. Die grundsätzliche Finanzierung ist dabei gesichert: Bund und Länder sagten jährlich jeweils 1,5 Milliarden Euro zu, um die mit dem Ticket verbundenen Ausfälle der Verkehrsunternehmen zu finanzieren. Streit gibt es aber über die Übernahme der Kosten, die möglicherweise darüber hinausgehen. Bundesverkehrsminister Volker Wissing hatte eine pauschale Übernahme von Mehrkosten abgelehnt und vor jeder weiteren Debatte einen Kassensturz verlangt.
Preiserhöhungen im kommenden Jahr sind nicht ausgeschlossen. Eine konkrete Diskussion darüber sei aber verfrüht, erklärte auch der VDV. All das hänge von den Zuschüssen von Bund und Ländern sowie den Einnahmen aus dem Ticket im Laufe dieses Jahres ab. Über den Preis für 2025 soll erst in der zweiten Jahreshälfte entschieden werden.
Quelle: ntv.de, mau/AFP