Dahmen im "ntv Frühstart" "Die Welle wird verlängert"
31.03.2022, 09:42 Uhr
Auch wenn er sich strengere Maßnahmen gewünscht hätte, verteidigt der Grünen-Gesundheitsexperte Dahmen das Auslaufen der bundesweiten Corona-Regeln. Die Länder seien nun in der Pflicht. Zudem rechnet er wieder mit mehr Infektionen, die aktuelle Pandemiewelle werde dadurch weiter verschleppt.
Der gesundheitspolitische Sprecher der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Janosch Dahmen, räumt angesichts des Auslaufens bundesweiter Corona-Maßnahmen ein, sich strengere Instrumente gewünscht zu haben. "Aber dafür gab es keine parlamentarische Mehrheit, die es gebraucht hätte, dies durchzusetzen", sagte Dahmen in der Sendung "Frühstart" von ntv.
Zugleich verteidigte er die neue Regelung, die "die Verantwortung für derartige Maßnahmen stärker auf die Länder überträgt". Diese müssten nun handeln. "Wie Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern zeigen, sind auch Beschlüsse auf Landesebene möglich." Dort müssten auch nach dem kommenden Wochenende weiter Masken im Innenraum getragen werden. Hamburg und zuvor Mecklenburg-Vorpommern hatten sich zu Corona-Hotspots erklärt.
Dahmen nannte Hamburg ein Vorbild und "Bayern das Gegenteil davon". Der Grünen-Politiker weiter: "Insofern wäre es richtig, dass die Länder jetzt nicht meckern, sondern machen und entsprechende Regelungen auch über Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern hinaus entsprechend beschließen." Wenigstens Masken sollten weiter in Innenräumen getragen werden.
Gleichwohl hat der Wegfall der bundesweiten Maskenpflicht einen hohen Preis. Dahmen rechnet ab dem kommenden Wochenende mit einer stärkeren Ausbreitung des Coronavirus. Zudem stünden die Osterferien vor der Tür. "Auch da wird mit Mobilität das Infektionsgeschehen noch mal weiter angefacht." In Kombination mit dem verminderten Schutz durch Masken könne das bedeuten, "dass wir damit diese Welle noch mal etwas verlängern, etwas mehr verschleppen". Das sei ärgerlich. Dahmen rechnet mit mehr Krankenhauseinweisungen und vermehrten Sterbefällen. "Der Preis ist also auch bei einer milderen Variante nach wie vor viel zu hoch", so der Fachpolitiker.
Quelle: ntv.de, ako